Fassadenverkleidung - Materialien, Kosten und Förderung
Metall, Holz oder doch lieber Stein? Bei den Materialien für eine neue Fassadenverkleidung ist die Auswahl gross. Dabei hat jedes Material seine Vorteile und Nachteile.
Mit einer neuen Fassadenverkleidung lässt sich nicht nur das Haus verschönern, sondern auch nachträglich dämmen.
Besonders praktisch: Kombiniert man die Fassadenerneuerung mit einer Dämmung, dann können in vielen Kantonen auch Fördergelder beantragt werden.
Allgemeine Informationen zur Fassadenverkleidung
Fassadenverkleidungen aus Holz werden in der Schweiz schon seit langem verbaut. Seit einigen Jahren werden vermehrt auch andere Werkstoffe eingesetzt. Die Fassadenverkleidung hat eine optische und eine funktionelle Komponente. Neben dem, dass eine Fassade gut aussehen kann, schützt sie das Gebäude vor Witterungseinflüssen. Daneben spielt aber auch die Dämmung des Gebäudes eine wichtige Rolle.
Als Fassadenverkleidung werden Konstruktionen bezeichnet, die an einem auf die Hauswand montierten Gerüst befestigt werden. Es gibt aber auch andere Konstruktionen. Dazu gehören auf die Hauswand geklebte Materialien. In beiden Fällen bildet die ursprüngliche Fassade die Basis für die Fassadenverkleidung.
Aufbau der Fassadenverkleidung
Die Fassadenverkleidung besteht für gewöhnlich aus mehreren Schichten. Die Basis bildet das unverkleidete Mauerwerk des Gebäudes. Hierauf wird das tragende Gerüst für die Fassadenverkleidung angebracht. Dann montiert man das Gerüst senkrecht oder waagerecht auf die Hauswand.
Letztere Variante ist in der Regel billiger. Auf das Gerüst wird dann, sofern man sich nicht für eine geklebte Fassadenverkleidung entschieden hat, die eigentliche Fassadenverkleidung montiert. Bei der Fassadenverkleidung ohne Dämmung handelt es sich um die preiswerteste Variante einer Fassadenverkleidung. Dabei wird eine Traglattung an der Hauswand befestigt. Für gewöhnlich besteht diese aus Aluminium oder Holz.
Es können aber auch Edelstahlanker zum Einsatz kommen. Im Falle einer senkrechten Lattung wird abschliessend noch eine waagerechte Ebene angebracht, auf der dann die eigentliche Verkleidung befestigt wird. Bevor die Verkleidung angebracht wird, wird jedoch noch eine Schutzbarriere gegen Schmutz und Tiere, der sogenannte Lüftungswinkel, am Fuss der Lattung montiert.
Die Fassadenverkleidung mit Dämmung, auch als hinterlüftete Vorhangfassade bezeichnet, ist vom Aufbau wesentlich komplexer als eine ohne Dämmung. Auch hier bildet das unverkleidete Mauerwerk die Basis der Konstruktion. Darauf werden mehre Schichten aus Traglattung und Dämmstoffen befestigt. Wichtig ist hierbei, dass möglichst wenige Wärmebrücken entstehen um Kondenswasserbildung und somit Schimmel vorzubeugen. Ausserdem sollte in diesem Zusammenhang darauf geachtet werden, dass eine möglichst gute Hinterlüftung der Fassadenverkleidung gewährleistet ist.
Die Fassadenverkleidung wird dann auf die Unterkonstruktion montiert. Hinter dieser abschliessenden Fassadenverkleidung kann dann Luft zirkulieren, sodass kein Schimmel entstehen kann. Deshalb auch der Name hinterlüftete Vorhangfassade. Auch im Bereich der Dachdämmung kommen Fassadenverkleidungen für Dachgiebel zum Einsatz. Die Vorgehensweise bei Aufbau und Montage ist identisch mit der von Fassadenverkleidungen. Das verwendete Material ist ebenfalls das Gleiche.
Quelle: © nextgreen Design Agentur / youtube.com
Materialien für die Fassadenverkleidung
Für die Fassadenverkleidung stehen sowohl für ungedämmte als auch für gedämmte Fassaden zahlreiche Materialien zur Verfügung. Solange die Statik der Aussenwände es zulässt, sind den Wünschen der Hausbesitzer quasi keine Grenzen gesetzt. Für die Bauweise für die Unterkonstruktion gilt prinzipiell das Gleiche - sie muss die gewählten Materialien für die Fassadenverkleidung tragen können.
Materialien für Unterkonstruktion und Dämmung
Welche Materialien bei der Unterkonstruktion zum Einsatz kommen, hängt also im Wesentlichen davon ab, welche Materialien bei der Fassadenverkleidung verwendet werden sollen. Soll die Aussenfassade aus Naturstein oder Metall bestehen, muss die Unterkonstruktion wegen des hohen Gewichtes natürlich dafür geeignet sein.
Ausserdem muss in jedem Fall die statische Tragfähigkeit der Hauswand gewährleistet sein. Im Falle einer Fassadenverkleidung aus Naturstein werden dann zum Beispiel Edelstahlanker verwendet. Bei leichteren Materialien können auch Profile aus Holz oder Aluminium zum Einsatz kommen.
Die Zwischenräume werden mit Dämmmaterialien wie Mineralwolle oder Steinwolle lückenlos aufgefüllt, bevor schliesslich eine Winddichtung beispielsweise aus Holz aufgebracht wird. Sie schützt die Dämmung vor Witterungseinflüssen. Auf diese Konstruktion wird dann eine weitere Schicht aus Latten befestigt, die als Unterbau für die eigentliche Fassadenverkleidung dient.
Fassadenverkleidung aus Holz
In der Schweiz haben Fassadenverkleidungen aus Holz Tradition. Einige der ältesten Gebäude der Schweiz sind mit Holz verkleidet. Grundsätzlich sind fast alle Holzbretter und Arten für die Fassadenverkleidung geeignet. Man sollte aber darauf achten, dass das Holz nicht mehr arbeitet.
Ausserdem sollte man keine Billigware kaufen, da die Lebensdauer der Verkleidung ansonsten unter Umständen nicht sehr hoch ist. Um die Umwelt zu schonen, empfehlen sich Hölzer, die in der Schweiz wachsen und problemlos zu bekommen sind. Dazu gehören Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Eiche usw. Sie liefern perfekte Ergebnisse. Gleichzeitig verbessern Holzfassaden die Ökobilanz, da das Holz beim Wachsen CO2 gebunden hat.
Obwohl die Hölzer dauerhaft der Witterung ausgesetzt sind, kann man das Holz durchaus unbehandelt zur Fassadenverkleidung benutzen. Das spart einem auch das regelmässige Streichen der Hölzer. Allerdings sollte man auf ausreichende Dachüberhänge und eine gute Hinterlüftung der Fassadenverkleidung achten, um eine hohe Lebensdauer der Verkleidung zu gewährleisten.
Fassadenverkleidung aus Stein
Fassadenverkleidungen aus Stein sind in der Regel teuer und schwer. Allerdings sehen sie gut aus und sind deshalb sehr beliebt. Klassiker sind aus Schiefer, Sichtstein oder Klinker in verschiedenen Naturfarben. Aber auch Verkleidungen aus dünnen Granit - oder Marmorplatten kommen vor.
Allerdings gibt es auch zahlreiche Steinimitate, die den Originalen optisch zum Verwechseln ähnlich sind. Sie sind leichter und preiswerter als Fassadenverkleidungen aus Naturstein. Wegen des hohen Gewichts von Naturstein ist in jedem Falle im Vorfeld der Baumassnahme zu klären, ob die Gebäudestatik für eine solche Fassadenverkleidung geeignet ist.
Fassadenverkleidungen aus Metall
Fassadenverkleidungen aus Metallen sind sehr teuer und kommen deshalb eher selten vor. Sie werden meist bei repräsentativen Bauten eingesetzt. Dabei handelt es sich bei den verwendeten Metallen meist um solche aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium.
Unabhängig davon, welche Materialien zum Einsatz kommen, sollte man auf einen ausreichenden Rostschutz achten. Deshalb sind die Metallverkleidungen häufig auch verzinkt um witterungsbedingter Korrosion vorzubeugen. Ausnahmen bilden Fassadenverkleidungen aus Metall, bei denen eine Patina aus Rost Teil des Designs ist.
Im Übrigen ist aus Gründen der Statik auf das Gewicht der Fassadenverkleidung zu achten. Für die Fassadenverkleidung von privaten Wohngebäuden findet Metall keine nennenswerte Beachtung.
Fassadenverkleidung aus Kunststoff
Eine grosse Auswahl an Fassadenverkleidungen bieten solche aus Kunststoffen. Sie können die meisten anderen Materialien optisch perfekt imitieren, sind leicht und können preiswert hergestellt werden. Ausserdem sind sie sehr witterungsbeständig. Umweltfreundlicher sind allerdings Fassadenverkleidungen aus Naturstoffen.
Vorteile und Nachteile der Fassadenverkleidung
Die Nachteile einer Fassadenverkleidung sind schnell benannt. Einerseits ist da der hohe Investitionspreis und andererseits, zumindest bei gedämmten Fassadenverkleidungen wie der Vorhangfassade, die aufwändige Montage. Dazu kommt eine nicht unerhebliche Verbreiterung der Fassade.
Demgegenüber steht eine schier endlose Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Ausserdem lassen sich eventuelle Schäden an der Fassade leicht reparieren und dank der Hinterlüftung ist Schimmelbildung sehr unwahrscheinlich. Zudem lassen sich schnell grosse Flächen abdecken.
Vorteile
Grosse Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten
Schäden an der Fassade lassen sich leicht reparieren
Kein Schimmel wegen Hinterlüftung
Deckt schnell grosse Flächen ab
Nachteile
Hoher Investitionspreis
Aufwändige Montage
Verbreiterung der Fassade
Kosten einer Fassadenverkleidung
Die Kosten für eine Fassadenverkleidung hängen im Wesentlichen von den verwendeten Materialien und der Art der Fassadenverkleidung ab. Für eine ungedämmte Fassadenverkleidung fangen die Preise bei ca. CHF 150 pro m² an. Für eine hinterlüftete Fassadenverkleidung liegen die Preise bei ca. CHF 230 je m² inklusive Montage. Je nach Auswahl der Dämmstoffe und der Verkleidung können aber auch schnell CHF 450 oder mehr pro m² für eine solche Fassadenverkleidung anfallen. Die folgenden Werte ergeben sich aus den Durchschnittswerten von aktuellen Angeboten.
Art der Dämmung | Preis m2 |
---|---|
Fasssadenverkleidung ohne Dämmung | CHF 150 |
Hinterlüftete Vorhangfassade | ab CHF 230 |
Fassadenverkleidung kaufen
Ob man sich eine hinterlüftete Vorhangfassade anschafft, sollte man sich gut überlegen. Denn Vorhangfassaden sind tendenziell teuer. Die Anschaffung einer Fassadenverkleidung ist also nur denjenigen zu empfehlen, die grossen Wert auf eine gelungene Optik legen und über die nötigen finanziellen Mittel verfügen.
Soll eine Fassade allerdings nachträglich gedämmt werden und man möchte nicht auf eine gestalterische Variabilität verzichten, dann stellt die Vorhangfassade eine durchaus sinnvolle Möglichkeit dar. Man sollte in jedem Fall unbedingt einen Fachbetrieb mit der Materialbeschaffung und der Fassadenverkleidung beauftragen. Nur dieser kann Qualität garantieren. Wenn Sie unser Angebotsformular nutzen, vermitteln wir Ihnen gerne einen kompetenten Handwerksbetrieb aus Ihrer Region.
Förderung für Ihre Fassadenverkleidung
In der Schweiz ist die staatliche Förderung nicht einheitlich geregelt. Neben dem zentralen Förderinstrument, dem Harmonisierten Fördermodell der Kantone (HFM) gibt es noch kommunale Förderprogramme und die Möglichkeit, die Investitionskosten steuerlich abzuziehen.
Die verschiedenen Förderungen können kombinierbar sein. Doch variiert die Anwendung des Harmonisierten Fördermodells von Kanton zu Kanton ebenso, wie die Kombinierbarkeit der einzelnen Fördermodelle miteinander. Eine genaue Darstellung aller möglichen Fälle gestaltet sich daher schwierig.
Dennoch soll hier ein Eindruck anhand der Minimal-Förderung des Harmonisierten Fördermodells der Kantone vermittelt werden. Sollten Sie zum Harmonisierten Fördermodell, kommunalen Förderungen oder Steuervergünstigungen Fragen haben, können Sie über unser Angebotsformular Kontakt zu einem unserer Berater aufnehmen. Er wird Sie dann kompetent beraten.
Förderung der Wärmedämmung Fassade, Dach sowie Wand und Boden M-01
Das Harmonisierte Fördermodell sieht eine Förderung von mindestens 20 % im Vergleich zu einem Referenzfall (im Falle der Gebäudehüllensanierung M-01 eine Pinselsanierung; CHF 40 je m²) vor. Das heisst, dass die Förderung ausgehend von Investitionskosten von CHF 240 je m² bei mindestens CHF 40 je m² liegt.
Bei einem Einfamilienhaus mit 250 m² Fassade und Investitionskosten CHF von 60'000, beträgt die Förderung mindestens CHF 10'000. Allerdings steht es den Kantonen frei, den Betrag ohne weitere Bedingungen zu erhöhen. Der Maximalbetrag liegt bei 50 % der Mehrkosten zum Referenzfall, also bei CHF 25'000. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit den Betrag über den Bonus für Gebäudehülleneffizienz M-14 zu erhöhen.
Aufbau | Programm | Förderung | Betrag | Kantone |
---|---|---|---|---|
Fassadenverkleidung mit Dämmung | M-01 | Mindestens 20 % der Mehrkosten zu einem Referenzfall (Pinselsanierung), Maximal 50 % | CHF 40 - 90 / m² | AG, AI, AR, BL, BS, FR, GL, GR, LU, NW, OW, SG, SH, SO, SZ, TG, UR, VS, ZG, ZH |
Fassadenverkleidung mit Dämmung | M-14 | Bonus Effizienz Gebäudehülle | Betrag wird von den Kantonen festgelegt | AG, AI, AR, BL, GR, OW, TG |
Fassadenverkleidung ohne Dämmung | - | - | - | - |
Quelle: Publikationen der einzelnen Kantone, 2022
Die Förderung nach Fördermodell M-01 ist an Bedingungen gekoppelt. Förderungen gibt es nur für Gebäude, die vor 2000 gebaut wurden und nur für Gebäudeteile, die schon vor der Massnahme beheizt waren. Ausserdem muss die Dämmung die gesetzlichen Dämmwerte einhalten. Darüber hinaus muss das Gesuch vor Beginn der Baumassnahme eingereicht und bestätigt werden.
Finden Sie mit Energieheld den richtigen Dämmpartner, indem Sie untenstehendes Anfrageformular nutzen.
In 3 Schritten zur neuen Fassade
Ihre Anfrage
Einfach Sanieren mit Energieheld. Erfassen Sie mit wenigen Klicks Ihre Sanierungsanfrage. Unsere Berater helfen Ihnen gerne.
die Projektgrundlagen
Unsere Energieheld-Kundenberatung kontaktiert Sie telefonisch und klärt mit Ihnen kostenlos grundlegende Fragen zum Projekt.
erhalten
Wir finden einen regionalen Fachpartner für Sie, der Sie vor Ort berät und eine unverbindliche, detaillierte Offerte stellt.