Kellerdecke selber dämmen - Vorteile, Nachteile und Tipps
Das Dämmen einer Kellerdecke hindert Kälte und Feuchtigkeit daran, aus dem ungeheizten Keller nach oben in den Rest des Hauses einzudringen. Das spart Heizkosten, sorgt für mehr Komfort durch höhere Fussbodentemperaturen, und macht Ihr Eigenheim nachhaltiger. Je nachdem, welches Dämmmaterial verwendet wird und wie fachmännisch die Dämmung umgesetzt wird, können Sie je nach Grad der Verbesserung so beim Heizen bis zu 10 Prozent Kosten einsparen.
So ein Dämmungsprojekt können Sanierungsfachbetriebe für Sie umsetzen. Sie können jedoch auch selbst Hand anlegen, indem Sie das nötige Material selbst beschaffen und eigenhändig anbringen. So eine Do-It-Yourself-Dämmung für die Kellerdecke eignet sich besonders in unbewohnten und unbeheizten Kellern, die beispielsweise als Arbeits-, Hobby- oder Abstellräume genutzt werden.
Eigene Handarbeit geht nicht nur manchmal schneller, als bei einem Fachbetrieb auf einen Termin zu warten – Sie können dabei oft auch ordentlich Geld sparen. Natürlich benötigt man hierfür das korrekte Werkzeug, genügend Zeit, den richtigen Plan sowie zumindest grundlegendes Handwerksgeschick. Bei uns lesen Sie alles zu den möglichen Dämmmethoden und den dafür nötigen Materialien. Ausserdem geben wir Ihnen einen Überblick zu den wichtigsten Schritten beim Selbermachen einer Kellerdeckendämmung.
Selber dämmen vs. Service vom Fachbetrieb
Der grösste Vorteil einer selbst angebrachten Dämmung ist die Kosteneinsparung. Wird man selbst handwerklich tätig, kann man deutlich sparen im Vergleich zur Beauftragung eines Handwerksbetriebes. Die hier gesparten Kosten kann man stattdessen in hochwertigere Dämmmaterialien fliessen lassen. Für einen ähnlichen Preis können Sie also deutlich effizienter isolieren.
Möchten Sie Ihre Kellerdecke selbst dämmen, werden je nach gewähltem Dämmmaterial und Zubehör wie Dämmmasse, Werkzeug & Co. zwischen CHF 25 und 70 pro Quadratmeter fällig. Möchten Sie also beispielsweise eine Fläche von 50 m2 Decke dämmen, sollten Sie mit durchschnittlich CHF 2’500 Kosten rechnen. Hinzu kommen die indirekten «Kosten» Ihrer eigenen Zeit.
Beauftragt man für eine Kellerdeckendämmung hingegen einen Fachbetrieb, belaufen sich die Kosten für Material und Arbeitszeit auf circa CHF 35 bis 100 pro Quadratmeter. Die Kosten können auch hier je nach Art und Dicke des verwendeten Dämmmaterials variieren. Für 50 m2 gedämmte Fläche sollte man hier also im Durchschnitt mit rund CHF 3’400 rechnen.
Dafür muss man hier nicht eigene Zeit und Nerven bei der Umsetzung aufwenden. Darüber hinaus gibt es hier Qualität vom Fachmann – der ausserdem gegen gegebenenfalls entstehende Schäden versichert ist. Andererseits ist man hier an den Zeitplan und die Verfügbarkeit des jeweiligen Betriebes gebunden. Hat man nur noch wenig Zeit, etwa kurz vor den Wintermonaten, lässt sich das Dämmungsprojekt gegebenenfalls schneller umsetzen, wenn man selber Hand anlegt – und spart dabei auch noch Geld.
Förderung und Beispielrechnung
Zusätzlich sparen kann man in den Kantonen Basel-Stadt, Glarus und Graubünden. Hier sind Fördergelder für verschiedene Dämmmassnahmen inklusive der Kellerdecke verfügbar: CHF 20 pro Quadratmeter in Basel-Stadt und Graubünden, CHF 35 / m2 in Glarus können Sie beantragen – egal ob Sie in Eigenarbeit dämmen oder die Dienste eines Fachbetriebes in Anspruch nehmen. In anderen Kantonen kann man eine Kellerdeckendämmung gegebenenfalls als Teil einer Gesamtrenovation ebenfalls subventionieren lassen.
Geht man von einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit rund 20’000 kWh Wärmebedarf im Jahr aus, zahlt man mit einer Gasheizung jährlich etwa CHF 4’000 an Heizkosten. Misst die Kellerdecke dieses Hauses 50 m2, zahlt man für eine hochqualitative Dämmung vom Fachbetrieb bis zu CHF 5’000 – und circa CHF 3’000, wenn man selbst Hand anlegt.
Kosten Dämmung Fachbetrieb | CHF 5'000 |
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Kosten Dämmung Eigenarbeit | CHF 3'000 |
Jährliche Heizenergie / Kosten (EFH, Gasheizung) | 20'000 kWh / CHF 4'000 |
10 % jährliche Einsparung durch Estrichbodendämmung | 2'000 kWh / CHF 400 |
Amortisationszeit Dämmung Fachbetrieb | 12,5 Jahre |
Amortisationszeit Dämmung Eigenarbeit | 7,5 Jahre |
Fördermittel in den Kantonen BS/GL/GR | CHF 1'000 / CHF 1'750 / CHF 1'000 |
Spart man durch die Dämmung jährlich rund CHF 400 an Heizkosten ein, haben sich die Kosten für eine Isolierung vom Fachbetrieb nach gut 12 Jahren amortisiert. Die Materialkosten für die selbstgemachte Dämmung hat man so bereits nach knapp 8 Jahren wieder drin. Noch schneller geht es in Kantonen, die eine Kellerdämmung finanziell unterstützen. In Basel-Stadt oder Graubünden dauert die Amortisation zum Beispiel nur rund 10 Jahre (Fachbetrieb) – und nur etwa 5 Jahre, legt man selbst Hand an.
Kellerdecke dämmen: Auswahl des richtigen Dämmmaterials
Um eine Kellerdecke von Hand zu dämmen, benötigen Sie verschiedene Materialien, um die Isolierung effektiv und sicher zu installieren. In erster Linie geht es hier um die Wahl des richtigen Dämmmaterials. Soll der Keller nicht bewohnt oder beheizt werden, vereinfacht das die Auswahl deutlich.
Aufgrund des geringen Gewichts und dem einfachen Umgang beim Zuschneiden und Anbringen eignen sich hier synthetische Polystyrolplatten am besten. Hier unterscheidet man zwischen extrudiertem Polystyrol (XPS) und expandiertem Polystyrol (EPS). Platten oder Rollen dieser Art sind günstig zu bekommen und dämmen im Verhältnis hervorragend.
Bei besonders niedrigen Kellerdecken können Sie auch zu Polyurethan (PUR) greifen, das eine ähnliche Dämmwirkung bei geringerer Dicke der Dämmplatten bietet. Ist Brandschutz ein Faktor, eignet sich auch Mineralwolle. Genauere Informationen zu den üblichen Preisen, Vorteilen, Nachteilen und Unterschieden der unterschiedlichen Dämmstoffe lesen Sie in unseren zugehörigen Artikeln.
Die genauen Materialien und Werkzeuge, die Sie benötigen, können je nach den individuellen Anforderungen Ihres Projekts variieren. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie sich beispielsweise anhand unserer untenstehenden Anleitung informieren. Sollte Ihr Keller komplexe Merkmale, wie Rohre, Kabel oder unterschiedliche Deckenhöhen aufweisen, kann es sinnvoll sein sich zusätzlich professionelle Beratung einholen, um sicherzustellen, dass Sie die richtigen Materialien und Techniken verwenden.
Obligatorisches und optionales Werkzeug
Um selber effektiv und sicher eine Dämmung anbringen zu können, benötigen Sie eine kleine, aber wichtige Auswahl an Werkzeugen und Zubehör. Neben Alltäglichem wie einer Leiter für die Kellerdeckendämmung, Zollstock und einer Säge oder einem Messer zum Zuschneiden des Dämmmaterials, ist je nach Art noch weiteres Zubehör nötig oder zumindest empfehlenswert.
Besonders beim Zuschneiden und Verlegen von Polystyrolschaumplatten sollten Sie Handschuhe, eine Schutzbrille und Atemmaske tragen, um sich vor Schadstoffen und Verletzungen zu schützen. Da die Dämmplatten nach dem Verkleben für rund 15 Minuten an die Decke gedrückt werden müssen, empfehlen sich Teleskopstangen zum Abstützen. Alternativ behilft man sich mit Holzlatten oder Ähnlichem. Hinzu kommt Schleifpapier zum Abschleifen der Plattenränder.
Je nachdem, ob die Kellerdeckendämmung gedübelt, verklebt oder mit Mörtel befestigt wird, benötigt man entsprechend Dübel, eine Kartuschenpresse für den Montageschaum oder eine Zahntraufel für den Mörtel.
Ausgewählte Hersteller bieten mittlerweile auch Sets aus für den speziellen Anwendungsfall kuratiertem Material und Werkzeug. Diese sind an eben die Heimwerker gerichtet, die selbst ihre Kellerdecke dämmen wollen. Manche Systeme ermöglichen das genaue Zusammenstellen der benötigten Materialien.
ISO-SWISS Deckendämmung
Mit dem Sager-System Kellerdecke ISO-SWISS dämmen Sie effizient Decken in Kellerräumen, Garagen, Werkstätten, Hobbyräumen usw. in Neu- sowie Altbauten. Nicht für Räumlichkeiten mit zeitweise erhöhter Luftfeuchtigkeit geeignet. Stellen Sie sich das für Sie passende Set aus Materialien für die Dämmung zusammen.
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- 1 x Platte Dämmmaterial (entspricht 0.9 m2)
- 3 x Befestigungsdübel
- Ideal für Innenräume mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 30% bis 60%
- Stellen Sie sich das für Sie passende Set anhand der Masse Ihrer Kellerdecke zusammen
- Beachten Sie bei der Mengenauswahl ausreichend Material für eventuellen Verschnitt
- Zusätzliches Werkzeug ist separat erhältlich
ca. CHF 48.- / m2
inkl. Mwst.; exkl. Versand
SAGEX - Deckendämmung
Mit dem Sager-System SAGEX - Deckendämmung dämmen Sie effizient Decken in Kellerräumen, Garagen, Werkstätten, Hobbyräumen usw. in Neu- sowie Altbauten. Erfordert präzise Montage ohne Luftzirkulation zwischen Dämmung und Decke. Stellen Sie sich das für Sie passende Set aus Materialien für die Dämmung zusammen.
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- 1 x Pack Dämmmaterial mit 5 Platten (entspricht 2.5 m2)
- 1 x Dose Montageschaum (entspricht 10-14 m2)
- Nicht für Montage in Heizungsräumen geeignet
- Stellen Sie sich das für Sie passende Set anhand der Masse Ihrer Kellerdecke zusammen
- Beachten Sie bei der Mengenauswahl ausreichend Material für eventuellen Verschnitt
- Zusätzliches Werkzeug ist separat erhältlich
ca. CHF 27.- / m2
inkl. Mwst.; exkl. Versand
SAGER Montageset
Set aus Werkzeugen und Hilfsmitteln, die für die Montage aller Sager-Systeme empfohlen werden.
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- 1 x Doppelmeter
- 1 x Cutter
- 1 x Bleistift
- 2 x Schutzbrille
- 1 x Paar Handschuhe
- 2 x Staubmaske
- Zusätzliches Werkzeug ist separat erhältlich
CHF 37,90.-
inkl. Mwst.; exkl. Versand
SAGLAN Dämmstoffmesser
Scharfes Messer für den Zuschnitt von Dämmstoffplatten aus synthetischen und mineralischen Dämmmaterialien.
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- Geeignet für Dämmstoffe EPS, XPS, ISO-SWISS, SBR, DF 70
- Gummierter Griff für gutes und angenehmes Handling
- Zusätzliches Werkzeug ist separat erhältlich
CHF 48,35.-
inkl. Mwst.; exkl. Versand
Die wichtigsten Schritte bei der Kellerdeckendämmung
- Vorbereitung:
Stellen Sie sicher, dass der Keller trocken und frei von Feuchtigkeitsproblemen ist. Beheben Sie etwaige Undichtigkeiten oder Feuchtigkeitsquellen, bevor Sie mit der Dämmung beginnen. Säubern Sie die Kellerdecke mit einem Besen und entfernen Sie grössere Unebenheiten wie Putz- oder Farbreste.
- Sicherheitsmassnahmen:
Tragen Sie Ihre Sicherheitsausrüstung, einschliesslich Handschuhen, Schutzbrillen und einer Atemschutzmaske, insbesondere beim Zuschneiden und späteren Abschleifen der Dämmplatten. Nutzen Sie Montageschaum zum Anbringen der Platten, sollten Sie auch beim Aufbringen des Schaums eine Atemschutzmaske tragen.
- Plattenzuschnitt:
Messen Sie die Kellerdecke aus und schneiden Sie, falls nötig, die Polystyrolschaum-Platten entsprechend zu. Stellen Sie sicher, dass die Platten eng anliegen können und die gesamte Fläche abdecken. Sollten Rohre oder Stromleitungen an der Kellerdecke verlaufen, vermessen Sie diese und schneiden entsprechende Aussparungen in die Unterseite der Dämmplatten.
- Überlappungen und Lücken:
Stellen Sie sicher, dass die Platten so zugeschnitten sind, dass sie eng aneinander und an den Wänden anliegen können, um Kältebrücken zu vermeiden. Auch Kreuzfugen sollten Sie vermeiden, indem Sie die Platten mit mindestens 20 Zentimetern Versatz anbringen. Schneiden Sie die Dämmplatte am Ende einer zu verlegenden Reihe entsprechend zu, um an der Wand abschliessen zu können, und nutzen Sie idealerweise den Verschnitt, um die nächste Reihe zu beginnen.
Eventuelle Leitungen oder Rohre können dicker sein als die Stärke des Dämmmaterials. In diesem Fall sollten die Dämmplatten so zugeschnitten werden, dass sie möglichst eng an den Leitungen und Rohren liegen können. Alternativ kann die Dämmung auch zweilagig gelegt werden, um so Lücken zu vermeiden – was jedoch die Kosten erhöht.
- Plattenbefestigung:
Je nachdem, wie Ihre Kellerdecke beschaffen ist, bereiten Sie die Platten mit dem passenden Dämmmaterial vor. Ist Ihre Decke unverputzt und sauber, können Sie Montageschaum mit einer Kartuschenpresse oder Klebemörtel mit einer Zahntraufel auf den Platten aufbringen. Anschliessend wird die Dämmung Platte für Platte von unten bündig und fest an die Kellerdecke gedrückt und dort für mindestens 15 Minuten gehalten, damit das Material aushärten kann.
Hier können Sie sich mit Schnellspannstützen oder Teleskopstangen, aber auch einfach mit Dachlatten oder dergleichen behelfen, um die Dämmplatten an der Decke zu halten. Achten Sie in jedem Fall darauf, das Dämmmaterial nicht zu beschädigen.
Bei einer verputzen Decke verwenden Sie alternativ oder zusätzlich Dübel, um die Polystyrolschaum-Platten an der Kellerdecke zu befestigen - sollte sich der Putz irgendwann von der Decke lösen, bleibt die Dämmung so dennoch sicher befestigt. Die genaue Platzierung der Befestigungspunkte hängt von den Herstelleranweisungen ab, die Sie hier dringend beachten sollten.
Achten Sie darauf, dass zwischen einzelnen Dämmplatten und zur Wand hin keine Fugen entstehen. Verwenden Sie Dichtmasse, um etwaige Lücken zu füllen. Sollten aufgrund von Unebenheiten an der Kellerdecke oder im Dämmmaterial Unebenheiten zwischen den einzelnen Platten entstehen, können Sie diese mithilfe von Schleifpapier angleichen. Das sorgt für eine saubere Optik und vermeidet spätere Beschädigungen.
- Deckenverkleidung (optional):
Wenn Sie möchten, können Sie eine Deckenverkleidung oder Unterlage installieren, um die Dämmung zu verbergen oder zu schützen. Dies ist optional und hängt von Ihren ästhetischen Vorlieben ab. In diesem Fall ist auf jeden Fall ein Abschleifen und Angleichen der Dämmplatten nötig, sollten Unebenheiten entstanden sein.
- Abschlussarbeiten:
Räumen Sie Ihren Arbeitsbereich auf und entsorgen Sie Abfallmaterial ordnungsgemäss. Insbesondere Verschnitt des Dämmmaterials kann je nach Art besonderen Auflagen und Gesetzen bei der Entsorgung unterliegen.
Zusätzliche Hinweise
Beachten Sie bei allen Arbeiten stets die individuellen Herstellerangaben der Materialien, um Schäden und Fehler zu vermeiden.
Fazit und Empfehlung
Eine Dämmung selbst zu verlegen, ist handwerklich zwar nicht völlig trivial. Mit grundlegenden Heimwerker-Fähigkeiten und der richtigen Anleitung hält sich der Aufwand jedoch in Grenzen. Besonders angesichts der relativ niedrigen Umsetzungskosten, sowie der möglichen Einsparungen von bis zu 40 Prozent bei der Umsetzung und 10 Prozent bei den Energiekosten lohnt es sich, selbst Hand anzulegen.
Aufwand, Kosten und Nutzen stehen hier in einem guten Verhältnis. Hinzu kommen gegebenenfalls verfügbare Fördergelder, die eine Dämmung noch erschwinglicher machen – selbst gemacht oder nicht.
Dass ausgewählte Hersteller speziell für Heimwerker gedachte Material- und Werkzeugsets anbieten, erleichtert in Eigenregie umgesetzte Dämmprojekte noch weiter. Hier können Sie sich ohne grossen Rechercheaufwand genau das für Ihren Bedarf passende Equipment zulegen. Möchten Sie sich hingegen lieber auf einen Fachbetrieb verlassen, unterstützen wir Sie gerne dabei, den für Ihr Projekt passenden zu finden. Stellen Sie dafür einfach eine Anfrage und wir vermitteln Ihnen einen professionellen Fachpartner aus Ihrer Umgebung.