Elektromobilität - effizient, leise und umweltfreundlich
Die Elektromobilität gilt als die Fortbewegungsart der Zukunft. Öffentliche Verkehrsmittel werden teilweise schon lange elektrisch betrieben, doch seit einigen Jahren spielt die Elektromobilität auch zunehmend in den privaten Haushalten eine Rolle.
Besonders der Markt für Elektroautos ist seit einiger Zeit im Umbruch. Aktuell sind die Preise für Elektroautos und eigene Ladestationen bereits so niedrig wie nie zuvor. Welche Trends die Automobilindustrie im Hinblick auf Elektroautos verfolgt, wie sich die Lademöglichkeiten in den letzten Jahren gewandelt haben und was die Zukunft der Elektromobilität bereithält, erfahren Sie im Folgenden.
Allgemeines zur Elektromobilität
Elektromobilität ist eine Art Sammelbegriff für Fahrzeuge, die mit einem Elektromotor betrieben werden. Was bei öffentlichen Verkehrsmitteln wie Zügen und Strassenbahnen schon seit mehr als 100 Jahren zur Normalität gehört, hält seit einigen Jahren nun auch Einzug in den privaten Bereich. Das Kernthema der Elektromobilität stellen aktuell Elektroautos dar, aber auch sogenannte E-Scooter und Pedelecs erfreuen sich seit längerem grosser Beliebtheit.
Elektroautos galten lange als Sorgenkind und ihnen wurde vorausgesagt, sich nie durchzusetzen, da ein Auto mit Elektromotor gegenüber einem Verbrennungsmotor augenscheinlich als Schwächling dastand: Zu wenig Leistung, geringe Reichweite und ein komplizierter Lade-Prozess für einen zu schwachen Akku. Dass dies nicht stimmt, wurde in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt und Elektroautos wurden robuster, die Akkus wurden moderner und konnten immer weitere Strecken zurücklegen.
Im Jahr 2023 zeigt sich, dass sich der Trend hin zu Elektroautos und Hybriden weiter fortsetzt. Der direkte Vergleich zeigt allerdings, dass Autos mit Verbrennungsmotor den Markt in der Schweiz weiterhin dominieren. Gut 396'000 Autos mit elektrischem Antrieb fuhren 2022 auf Schweizer Strassen, von denen 111'000 reine Stromer waren. E-Autos gelten allerdings als Schlüssel zur Energiewende in der Automobilbranche, da sie potenziell CO2-neutral fahren können. Daher sollen sie massgeblich dazu beitragen, durch Autos verursachte Umweltschäden zu minimieren und den Strassenverkehr insgesamt umweltfreundlicher zu gestalten.
Aktueller Überblick
Der Automobilmarkt in der Schweiz wurde in 2020 hart von der Coronavirus-Pandemie getroffen. Landesweite wurden etwa 337'000 Neuzulassungen für Motorfahrzeuge verzeichnet, so wenige wie seit 24 Jahren nicht mehr. Im Vergleich zu 2019 entspricht das einem Rückgang von fast 18 %, Neuzulassungen von Personenkraftwagen haben sogar um fast 24 % abgenommen.
Trotz dieses historischen Rückgangs nahmen Elektroautos und Hybride im vergangenen Jahr 2022 über 50 % aller neu in den Verkehr gebrachte Personenfahrzeuge ein. Fuhren im Vorjahr noch insgesamt etwa 72'000 E-Autos auf Schweizer Strassen, waren es in 2022 mehr als 110'000.
Die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure «auto-schweiz» geht angesichts der ab geltenden CO2-Vorschriften davon aus, dass Angebot und Nachfrage von Elektroautos in naher Zukunft stark ansteigen werden. Der Kohlendioxid-Ausstoss von Neuwagen darf nämlich nur noch bei 95 Gramm pro Kilometer liegen, statt wie bisher bei maximal 130 Gramm. Sollte dieses Ziel verfehlt werden, drohen Autoimporteuren sogar Sanktionen.
Alternative Antriebe gewinnen daher im Allgemeinen an Bedeutung. Das zeigen auch die Zahlen. Die vergangenen Jahre haben bereits gezeigt, dass Hersteller stetig an der Entwicklung der Technologien in Elektroautos arbeiten. Daher ist für kommende Modelle eine weitere Verbesserung in Bezug auf Reichweite, Ladezeiten und Software zu erwarten. Eine gute Alternative zum Verbrenner ist das Elektroauto allerdings schon heute.
Nachfolgend finden Sie eine Tabelle der Top 15 Elektroauto-Modelle in der Schweiz. Die Verkaufszahlen wurden von der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure «auto-schweiz» zusammengetragen und stellen den aktuellen Jahresverlauf bis Juni dar. Die Preise beziehen sich auf das günstigste Modell und sind Herstellerangaben.
Hersteller | Elektroauto | Reichweite (WLTP) | Kaufpreis | 2023 bisher immatrikuliert |
---|---|---|---|---|
Tesla | Model Y | 514 km | ab CHF 45'990 | 3'018 |
Škoda | Enyaq | 542 km | ab CHF 58'440 | 1'871 |
Audi | Q4 | 323 km | ab CHF 58'400 | 1'485 |
VW | ID.3 | 429 km | ab CHF 37'800 | 1'175 |
Cupra | Born | 427 km | ab CHF 41'000 | 1'001 |
Fiat | 500 | ab 298 km | ab CHF 29’490 | 925 |
Volvo | XC40 | 418 km | ab CHF 52'800 | 909 |
VW | ID.4 | 531 km | ab CHF 49'560 | 860 |
Tesla | Model 3 | 491 km | ab CHF 41'990 | 840 |
Hyundai | Ioniq 5 | 481 km | ab CHF 47'900 | 823 |
Mercedes-Benz | EQA | 426 km | ab CHF 54'400 | 714 |
Renault | Mégane | 370 km | ab CHF 40'000 | 583 |
BMW | IX1 | ab 416 km | ab CHF 60'500 | 478 |
Volvo | C40 | ab 455 km | ab CHF 53'800 | 441 |
Audi | Q8 | 491 km | ab CHF 84'900 | 422 |
Quellen: Marktübersicht e-mobile.ch, Hersteller, auto-schweiz
Trends in Sachen E-Mobilität
Bemerkenswert an Elektroautos ist nicht nur der heutige technische Stand, sondern vor allem die Geschwindigkeit, mit der Automobilkonzerne an der Weiterentwicklung ihrer Modelle gearbeitet haben. In Anbetracht der heutigen Reichweite, Langlebigkeit und vor allem der Kosten für ein E-Auto, ist die Branche auf einem viel fortschrittlichen Stand als beispielsweise noch im Jahr 2016, in dem gerade mal einige Hundert elektrische Modelle in der Schweiz zugelassen wurden.
Ein eindrucksvolles Beispiel für Langlebigkeit ist der Tesla Model S eines deutschen Elektroauto-Fahrers: Der Vielfahrer brachte den Kilometerzähler seines Tesla Model S auf einen Stand von 1 Million Kilometer. Sein Geheimnis ist laut eigenen Angaben eine schonende Fahrweise und bedachtes Laden.
Allerdings schaffte der Tesla diese Leistung nicht ohne ein paar Reparaturen. Zwei Mal musste der Akku getauscht werden, vier Mal brauchte der Tesla einen neuen Motor. Dies bedeutete für den Tesla-Kunden allerdings keine Unkosten, da das Unternehmen wie viele weitere Hersteller eine Garantie auf ihre Akkus gibt.
Wasserstoff – die Alternative?
Eine Alternative zu Elektrofahrzeugen mit grosser Lithium-Ionen-Batterie bieten im Prinzip nur Wasserstoffautos – genauer gesagt Autos mit Brennstoffzelle. Ihre Technologie funktioniert ein wenig anders als die von reinen Elektrofahrzeugen, obwohl beide über einen Lithium-Ionen-Akku verfügen. Dieser ist im Fall des Brennstoffzellen-Autos allerdings deutlich kleiner.
Die Batterie wird als Puffer eingesetzt, um etwaige Lastspitzen bei der Beschleunigung abzudecken. Den Antriebsstrom produziert das Brennstoffzellen-Auto während der Fahrt selbst. Dieser Strom wird in der entsprechenden Brennstoffzelle per Elektrolyse aus Wasserstoff gewonnen. Der Wirkungsgrad liegt dabei im Fall des mit Wasserstoff betriebenen Toyota Mirai laut ADAC bei etwa 65 %.
Batterieelektrische Fahrzeuge erreichen Wirkungsgrade bis zu 90 %. Damit sind allerdings beide Technologien dem klassischen Ottomotor deutlich überlegen: Dieser kommt nämlich nur auf gerade mal 35 bis 38 %. Einen entscheidenden Nachteil haben Wasserstoff-Autos heute allerdings noch: Die Produktion und die Infrastruktur.
Bisher sind nur eine Handvoll Brennstoffauto-Modelle in der Schweiz erhältlich, darunter der Toyota Mirai und der Hyundai Nexo. Viel schwerwiegender ist noch die Tatsache, dass es laut dem Förderverein H2 Mobilität Schweiz derzeit (Juli 2023) bloss 12 Wasserstoff-Tankstellen in der gesamten Schweiz gibt.
Brennstoffzellen eignen sich nach heutigem Forschungsstand besonders für gleichbleibende Leistungsanforderungen, wie es bei LKW oder Zügen der Fall ist und weniger für das Auf und Ab im täglichen Strassenverkehr. Das Bundesamt für Energie (BFE) will bis 2023 1’000 Brennstoffzellen-Lastwagen auf Schweizer Strassen bringen. Bis dahin muss zumindest das Tankstellennetz noch weiter ausgebaut werden. Im ersten Halbjahr 2022 wurden nur 47 Wasserstoff-Wagen in Verkehr gebracht.
Die Technologie hat daher durchaus das Potenzial, eine ähnlich wichtige Rolle in der Energiewende zu übernehmen, wie sie den reinen Elektrofahrzeugen zugeschrieben wird. Eine echte Alternative zu Elektroautos sind Wasserstoff-Autos allerdings (noch) nicht.
Weiterentwicklung von Elektroautos
Bei der Weiterentwicklung von Elektroautos sind Hersteller stets um mehr Reichweite bei gleichzeitig effizienteren und günstigen Akkus bemüht. Der Elektroauto-Hersteller Tesla denkt bei den eigenen Modellen bereits einen Schritt weiter. Das Unternehmen hat es sich auf die Fahne geschrieben, autonom fahrende Wagen zu entwickeln. Schon heute verfügen alle neuen Teslas unabhängig vom Modell über einen Autopiloten, der das Lenken, Beschleunigen und Bremsen unter Berücksichtigung der Autos in derselben Spur übernehmen kann. Autobahnfahrten sollen so ein entspanntes Erlebnis darstellen.
Laut Tesla sollen selbstständig fahrende Autos «in naher Zukunft» Realität werden. Durch Ampel- und Stoppschilderkennung soll ein autonom fahrendes Auto so auch in der Stadt zurechtkommen. Schon heute können Teslas mit der Option gekauft werden, zukünftig zum selbstständigen Fahren fähig zu sein. Sobald die Technologie ausgereift ist, will der Hersteller alle Modelle mit dieser Option per Software-Update zum selbständig fahrenden Elektroauto machen.
Weniger bekannt ist die potenzielle Nutzung eines Elektroautos als Batterie, an der Hersteller arbeiten. Jan-Niclas Viebrock, Leiter Produktmanagement bei der CKW AG und erfahrener Elektromobilität-Experte erklärt im Interview mit Energieheld: «Das Elektroauto gibt [...] Energie aus den Akkus wieder ab - entweder zur Unterstützung des Hausstromnetzes, also «Vehicle-to-home» oder des öffentlichen Netzes, also «Vehicle-to-grid». Insgesamt geht es in Richtung Vernetzung - etwa im Zusammenspiel mit dem Smart Home». Mehr Informationen und das ganze Interview mit Jan-Niclas Viebrock finden Sie hier.
Wie sehr sich die Branche bereits gewandelt hat, sieht man im Vergleich der Preise für die Lithium-Ionen-Akkus. Ein Elektroauto-Akku kostete 2014 noch CHF 380 pro Kilowattstunde. Sechs Jahre später, im Jahr 2020, war der Preis um mehr als die Hälfte auf 89 CHF pro Kilowattstunde gesunken. Aufgrund von Lieferengpässen während der Corona-Pandemie und steigenden Preisen kostet ein Akku in 2023 rund CHF 120-130 pro kWh.
Öffentliche Stromtankstellen und Alternativen
Viele Menschen scheuten sich lange vor dem Kauf eines Elektroautos, da sie ein zu wenig ausgereiftes Netzwerk an öffentlichen Ladestationen fürchteten und so Angst hatten, nicht regelmässig genug Reichweite «tanken» zu können. Zum heutigen Zeitpunkt ist das europaweite Ladenetz allerdings bereits gut ausgebaut und die Schweiz alleine verfügt über etwa 11'500 öffentliche Ladestationen. Dabei nimmt vor allem die Anzahl an Schnellademöglichkeiten mit über 22 kW immer mehr zu - in 2023 sind es 800 Stück. Weiterhin wird das Netz zunehmend dichter und Anbieter wollen möglichst schnelle und unkomplizierte Ladelösungen anbieten. Details zum Ladenetz der Schweiz und Informationen darüber, worauf Sie bei der Wahl des Ladeanbieters achten sollten, finden Sie hier.
Wer sich ein Elektroauto anschaffen und zukünftig voll und ganz darauf setzen will, sollte sich in jedem Fall mit einer Lademöglichkeit für Zuhause beschäftigen. Genau wie bei den öffentlichen Ladenetzen entwickelt sich die Technologie hier stetig weiter. Die attraktivste heimische Ladelösung stellt die sogenannte Wallbox dar. Mit ihr laden Sie Ihr Elektroauto schnell und sicher von Zuhause aus. Je nach Modell sind Wallboxen intelligent steuerbar und haben verschiedene Vorteile.
Zukunftsperspektiven
Sowohl die Politik als auch die Automobilindustrie haben sich auf Elektroautos eingeschworen. In Anbetracht der politischen Entscheidungen in der Schweiz und im Rest von Europa sowie dem bereits angekündigten steigenden Angebot an Elektroautos, werden sich Kunden im Bereich Elektromobilität bald über ein noch grösseres Angebot freuen können.
Dies wird auf lange Sicht ausserdem Einfluss auf das Ladenetzwerk haben. Elektromobilität-Experte Jan-Niclas Viebrock sagte hierzu: «Wir werden mehr Ladestationen in Parkhäusern sehen und wohl auch mehr öffentliche Lademöglichkeiten». Somit können Elektroautos in Zukunft noch schneller und an deutlich mehr Standorten geladen werden.
Die Preise für Elektroautos sind bereits jetzt so niedrig wie nie zuvor. Dank innovativer Lademöglichkeiten für den heimischen Parkplatz sind Elektroautofahrer und Besitzer einer Wallbox sogar schon heute unabhängig von öffentlichen Ladestationen. In Bezug auf weitere Innovationen, wie das autonome Fahren bei Tesla oder die allgemeine Weiterentwicklung der Akkupacks, können Autofahrer gespannt sein, wie sich die Lage entwickelt.
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