Förderung für eine Heizung in der Schweiz 2024
Sie planen den Ersatz Ihrer alten Heizung, wissen aber nicht, welche Förderung es gibt und wie hoch sie ausfällt? Grundsätzlich wird vor allem der Einbau einer Heizung mit erneuerbaren Energieträgern wie Wärmepumpe und Holzheizung finanziell unterstützt.
Hinzu kommt die Förderung für solarthermische Anlagen, welche zur Warmwasserbereitung oder zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden können. Doch können Förderungen auch kombiniert werden? Wie wird der Antrag auf Förderung gestellt? Dies und mehr erläutern wir auf der folgenden Seite.
Allgemeines über Heizungen und Förderung
Mit der Erneuerung einer veralteten und ineffizienten Heizung gehen viele Vorteile einher. Speziell die Kosten- und Energieersparnis durch eine neue Heizung sind die Sache wert, verbrauchen die Schweizer doch immerhin 60 % ihrer Energie für Raumwärme und Warmwasser.
Alternativen zur klimaschädlichen und energieintensiven Ölheizung oder Gasheizung gibt es viele. Die gängigen Alternativen sind die Wärmepumpe, Holzheizungen wie die Pelletheizung sowie solarthermische Anlagen. Zwar kann die Anschaffung einer energieeffizienten Heizung anfangs mit hohen Kosten verbunden sein. Mit zunehmender Laufzeit amortisieren sich neue Heizungen aber in jedem Fall.
Zusätzlich wird die energetische Sanierung in der Schweiz stark gefördert. Leider ist die Vielzahl an unterschiedlichen Förderungen recht unübersichtlich. Dafür bieten Bund, Kantone, Gemeinden und sogar Privatunternehmen eine Förderung der energetischen Sanierung an.
Förderung durch Bund und Kantone
Die Förderung einer neuen Heizung geschieht durch das Gebäudeprogramm des Bundes. Das Gebäudeprogramm unterstützt Hausbesitzer bei der energetischen Sanierung. Nach einer Erhöhung der Fördermittel im Rahmen der Energiestrategie 2050 stehen der gesamten Schweiz seit Jahresbeginn 2018 rund CHF 450 Millionen pro Jahr zur Verfügung. Richtwert dafür ist die Summe der CO2-Abgabe auf Brennstoffe.
Die Kantone legen selbst fest, welche Massnahmen sie zu welchem Bedingungen fördern wollen. Die Grundlage bietet das Harmonisierte Fördermodell der Kantone, welches verschiedene Massnahmen festlegt und numerisch kennzeichnet. Dadurch kommt es in den unterschiedlichen Kantonen zu teils grossen Unterschieden in der Höhe der Förderung. Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick über die Förderungen für neue Heizung. Eine komplette Übersicht aller Fördermassnahmen nach Kanton geordnet finden Sie hier.
Sonstige Förderungen
Auch Stiftungen und Unternehmen bieten für den Ersatz einer alten Heizung durch energieeffiziente Alternativen Förderung an. Von myclimate beispielsweise können Sie eine Förderung von etwa CHF 3’600 für eine Wärmepumpe im durchschnittlichen Einfamilienhaus erhalten.
Ein weiteres Förderprogramm kommt von Energie Zukunft Schweiz. Die sogenannte Klimaprämie kann für Wärmepumpen und Holzheizungen beantragt werden und errechnet sich aus der Menge des durch die neue Heizung eingesparten fossilen Rohstoffes Gas oder Öl. In der Regel kann im Einfamilienhaus mit einer Summe von CHF 3’500 mit der Klimaprämie gerechnet werden. Die Förderung zielt jedoch primär auf grössere Objekte ab. In der Regel fällt die Förderung durch die Kantone in Bezug auf Einfamilienhäuser höher aus.
Quelle: © BFE - OFEN - UFE - SFOE / youtube.com
Welche Heizungen werden gefördert?
Über das Gebäudeprogramm werden Wärmepumpen und Holzheizungen gefördert, die als Ersatz für eine Ölheizung, Gasheizung oder Elektroheizung eingebaut werden. Alternativ ist auch der Anschluss an ein Fernwärmenetz förderbar.
Einen Bonus gibt es meist für die Erstinstallation eines Wärmeverteilsystems. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Elektroheizung gegen eine Zentralheizung getauscht wird. Ein ideales Wärmeverteilsystem, welches vor allem mit einer Wärmepumpe gut kombiniert werden, kann ist die Fussbodenheizung.
Wärmepumpe
Wärmepumpen werden in allen deutschsprachigen Kantonen gefördert. Im Harmonisierten Fördermodell der Kantone ist der Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe als Massnahmen M-05 festgehalten. Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmpumpen fallen unter die Massnahme M-06. Da Erdwärmepumpen und Wasser-Brunnen deutlich teurer sind als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe fällt die Förderung in der Regel wesentlich höher aus.
Förderung durch: | Mindestförderung | Maximalförderung |
---|---|---|
Gebäudeprogramm (Wärmepumpe) | CHF 1'600 + 60 CHF/kW (Appenzell Innerrhoden) | CHF 30'000 (Basel-Stadt) |
Gebäudeprogramm (Wärmeverteilsystem) | CHF 1'600 + 40 CHF/kW (Appenzell Innerrhoden) | CHF 10'000 + 40 CHF/m² EBF(Uri) |
myclimate | 0.18 CHF/kWh | CHF 10'000 |
Klimaprämie (Energie Zukunft Schweiz) | 1.80 CHF pro eingespartem Liter Heizöl/ Kubikmeter Erdgas | keine Deckelung |
Quelle: Publikationen der einzelnen Kantone, Januar 2024)
Holzheizungen
Holzheizungen sind nicht so verbreitet wie Wärmepumpen, können aber unter Umständen zu einem ähnlich umweltfreundlichen und kostengünstigen Eigenheim beitragen. Allerdings ist zu erwähnen, dass der Rohstoff Holz ähnlich wie Heizöl und Erdgas Preisschwankungen unterworfen ist. Somit fällt die Ersparnis in Anbetracht der laufenden Kosten möglicherweise geringer aus.
Unter die Kategorie Holzheizung fallen Pelletheizungen, Hackschnitzelheizungen und Stückholzheizungen. Es existieren sowohl automatische Holzheizungen und solche, die manuell und per Hand bestückt werden sollen. Für jede der genannten Heizungen kann in der Schweiz Förderung beantragt werden.
Art der Holzheizung | Mindestförderung | Maximalförderung |
---|---|---|
Stückholzfeuerung / Pelletfeuerung mit Tagesbehälter | CHF 1'000 (Basel-Stadt) | CHF 14'000 (Schaffhausen) |
Automatische Holzfeuerung bis 70 kW | CHF 3'000 + 50 CHF/kW (Aargau) | CHF 14'000 + 250 CHF/kW (Schaffhausen) |
Automatische Holzfeuerung über 70 kW | 180 CHF/kW (Aargau) | CHF 20'000 + 200 CHF/kW (Zug) |
Quelle: Publikationen der einzelnen Kantone, Januar 2024)
Heizungs-Förderung nach Kanton geordnet
Aufgrund der grossen Anzahl und der verschiedenen überregionalen und lokal zum Teil sehr unterschiedlich ausgeprägten Art der Förderung ist eine erste Orientierung schwierig. Das Beantragen einer Heizungs-Förderung lohnt sich dennoch immer.
Die überwiegende Mehrheit der Förderung läuft über die jeweiligen Kantone. Richtlinie für diese Förderung ist dabei das harmonisierte Fördermodell der Kantone (HFM 2015). Für Eigenheimbesitzer ist es daher meist am sinnvollsten, sich bezüglich einer Förderung direkt am eigenen Kanton zu orientieren. Hier finden Sie dazu eine praktische Übersicht:
Kanton | Luft/Wasser-WP (M-05) | Sole-/Wasser-Wasser WP (M-06) | Holzfeuerung (M-03) |
---|---|---|---|
Aargau | CHF 4'000 + 60 CHF/kW | CHF 6'000 + 180 CHF/kW | CHF 3'000 + 50 CHF/kW |
Appenzell Innerrhoden | ab CHF 1'600 + CHF 60 | CHF 2'400 + 180 CHF/kW |
CHF 3'000 - 4'000 + CHF 50 |
Appenzell Ausserrhoden | ab CHF 4'850 | ab CHF 10'000 | ab CHF 7'500 |
Bern | ab CHF 4'500 | CHF 6'000 - 10'000 (je nach Art der ersetzten Heizung) |
ab CHF 4'500 |
Basel-Landschaft | CHF 7'000 + 200 CHF/kW | CHF 10'000 + 200 CHF/kW | CHF 6'000 + 100 CHF/kW |
Basel-Stadt | Ab CHF 8'000 + CHF 250/kW | ab CHF 30'000 pauschal | CHF 10'000 + 200 CHF/kW |
Freiburg | CHF 3'500 + CHF 150 | ab CHF 5'000 + 300 CHF/kWth | CHF 3'000 + 50 CHF/kW |
Glarus | CHF 4'000 | CHF 6'000 + 250 CHF/kW | ab CHF 6'000 + 200 CHF/kW |
Graubünden | ab CHF 3'500 | ab CHF 8'750 | ab CHF 5'000 |
Luzern | ab CHF 4'000 | ab CHF 8'500 | ab CHF 5'000 |
Nidwalden | CHF 2'000 + 100 CHF/kW | CHF 4'000 + 250 CHF/kW | CHF 3'000 + 50 CHF/kWth |
Obwalden | CHF 3'000 - 6'000 | CHF 6'000 - 9'000 | ab CHF 5'000 |
St. Gallen | ab CHF 2'800 | ab CHF 6'000 | -- |
Schaffhausen | ab CHF 3'000 | ab CHF 10'000 | ab CHF 8'000 |
Solothurn | CHF 4'000 + 150 CHF/kW | CHF 6'000 + 450 CHF/kW | CHF 7'500 + 125 CHF/kWth |
Schwyz | CHF 4'000 + 200 CHF/kWzh | CHF 8'000 + 200 CHF/kWth | CHF 4'000 +200 CHF/kW |
Thurgau | CHF 3'000 | CHF 9'000 | CHF 6'000 |
Uri | CHF 3'000 + 60 CHF/kW | CHF 8'000 + 180 CHF/kW | ab 6'000 |
Wallis | ab CHF 9'000 | ab CHF 13'000 | ab CHF 9'000 |
Zug | ab CHF 8'500 | ab CHF 25'000 + 400 CHF/kW | CHF 4'000 + 75 CHF/kW |
Zürich | CHF 4'650 | ab CHF 10'650 | -- |
Quelle: Publikationen der einzelnen Kantone, Januar 2024
Förderung kombinieren
Die Förderung verschiedener Träger können in der Regel nicht miteinander kombiniert werden. Bezüglich des Gebäudeprogramms kann selbstverständlich für jede Massnahme nur eine Förderung in Anspruch genommen werden. Denkbar ist aber die Kombination verschiedener Massnahmen bei umfassenderer Sanierung.
Wird zum Beispiel durch den Ersatz einer dezentralen Elektroheizung gegen eine zentrale Wärmepumpe ein Wärmeverteilsystem nötig, ist die Kombination aus der Förderung für die Wärmepumpe und der für die Erstinstallation eines Wärmeverteilsystem naheliegend. Aber auch die Kombination einer Sanierung der Gebäudehülle in Kombination mit einer neuen Heizung ist denkbar. Gerade wenn für eine neue Erdwärmepumpe umfassende Umbaumassnahmen notwendig sind, sollte man darüber nachdenken.
Die Kombination aus Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe ist besonders beliebt. Auch für diese beiden Systeme kann unabhängig voneinander Förderung beantragt werden. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung aller möglichen Förderungen für ein Beispielprojekt aus Luft-Wasser-Wärmepumpe als Ersatz für eine Elektroheizung, Dämmung der Gebäudehülle und Installation einer Photovoltaik-Anlage mit 10 Kilowatt Peak Leistung in einem Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche im Kanton Zürich.
Leistung und Bauteil | Förderung |
---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | CHF 4'500 |
Verbesserung der GEAK-Klasse auf Effizienzklasse 3 | CHF 15'400 |
Photovoltaik-Anlage 10 kWp | CHF 4'000 |
Summe der Förderung | CHF 23'900 |
Quelle: Publikation Kanton Bern/myclimate/Pronovo AG, Januar 2024
Tipps zur Förderung einer neuen Heizung
Wer bei seinem Bau- oder Umbauprojekt auf erneuerbare Energien setzt, kann mit Unterstützung rechnen. Die Förderung lässt sich ganz einfach online über das Portal des Gebäudeprogramms beantragen. Es sind aber einige Feinheiten zu beachten. Auch die Bedingungen für eine Förderung sind von Kanton zu Kanton verschieden.
Wenn Sie Ihr Vorhaben mit einem Fachpartner von Energieheld umsetzen, kann dieser Ihnen beratend zur Seite stehen und den Antrag auf Förderung gemeinsam mit Ihnen stellen. Der Antrag auf Förderung ist vor Beginn eines Vorhabens zusammen mit den notwendigen Unterlagen einzureichen.
Auf Gesuche, welche erst später eingereicht werden, nehmen die Behörden keine Rücksicht. Nach Erhalt einer Beitragszusicherung sind zwei Jahre Zeit, um das entsprechende Bauvorhaben zu realisieren.
Checkliste für Ihre Förderung
- Stellen Sie eine Anfrage über unser Anfrageformular
- Lassen Sie sich von einem unserer Kundenberater unterstützen. Diese finden den geeigneten Fachpartner für Sie.
- Planen Sie mit Ihrem Berater und Handwerkern die genauen Massnahmen
- Beantragen Sie die Förderung auf dasgebaeudeprogramm.ch mit der Unterstützung des Energieheld-Fachpartners
- Lassen Sie Ihr Bauvorhaben nach Zusicherung der Förderung durchführen
- Zum Abschluss erhalten Sie Ihre Förderung
Fazit und Empfehlung
Eine alte und ineffiziente Heizung auszutauschen lohnt sich aus vielen Gesichtspunkten. Neben dem Umweltschutz steht vor allem die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Um die Investitionskosten einer neuen Heizung noch weiter zu senken und die Amortisation so noch weiter zu beschleunigen, bietet der Bund sowie einige gemeinnützige Organisationen Förderprogramme an.
In der Regel fällt die Förderung durch das Gebäudeprogramm am höchsten aus. In einigen Kantonen kann es sich jedoch lohnen, verschiedene Förderungen zu vergleichen, um so die lukrativste Förderung zu bekommen. Sind Sie sich unsicher, welche Förderung am geeignetsten ist, können Sie einfach eine Anfrage bei Energieheld stellen. Wir vermitteln Ihnen einen passenden Fachpartner, der Sie beim Finden und Beantragen der richtigen Förderung unterstützt. So profitieren Sie garantiert von Ihrem Heizungsaustausch.
In drei Schritten zur Förderung
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