Holzheizungen in der Schweiz - ein Ratgeber
Pellets, Hackschnitzel oder Stückholz - das Angebot an Holzheizungen ist gross. Dabei ist Holz scheinbar der ideale Energieträger, da er erneuerbar und obendrein noch CO2-neutral ist. Doch wieso steht dann noch keine Holzheizung in jedem Haus?
Bei uns erfahren Sie, welche Vorteile und Nachteile das Heizen mit Holz hat, ob sich eine Holzheizung für Sie lohnt, wie hoch die Kosten sind und welche umweltfreundlichen Alternativen es gibt.
Über Holzheizungen in der Schweiz
Alternativen zu fossilen Brennstoffen werden immer beliebter. Der allgemeine Trend geht weg von klassischen Gas- oder Ölheizungen und zunehmend zu erneuerbaren Energiequellen. Politische Entscheidungen wie das Pariser Klimaabkommen sorgen dafür, dass erneuerbare Energien und möglichst niedrige CO2 Emissionen beim Heizen immer wichtiger werden. Viele haben auch das ständige Hin und Her der schwankenden Preise für fossile Rohstoffe satt.
Eine Studie der Schweizer Agrarforschung zeigte bereits 2009, dass Holz eine gute und erneuerbare Energiequelle ist und dass Holzheizungen nicht nur für Hausbesitzer mit Verbindungen zur Forstwirtschaft sinnvoll sein können. Zumindest unter gewissen Voraussetzungen kann eine Holzheizung auch in Einfamilienhäusern durchaus zum Einsatz kommen. Laut des Bundesamtes für Statistik lag der Anteil an Heizsystemen, die auf Holz als Energieträger setzen, in der Schweiz 2017 allerdings nur bei etwas mehr als 10 Prozent. Damit ist die Holzheizung deutlich hinter ihren Pendants Ölheizung (39%), Gasheizung (21%) und Wärmepumpe (18%).
Bauarten und Preise im Vergleich
Die verschiedenen Varianten der Holzheizung lassen sich in drei Kategorien mit unterschiedlichen Nutzungs- und Eigenarten einteilen: Holzvergaser, bezziehungsweise Stückholzheizung, Hackschnitzelheizung und Pelletheizung. Hinzu kommen noch die klassischen Kaminöfen, die allerdings nicht als zentrale Heizungsanlagen dienen, sondern nur eine Ergänzung für einzelne Räume darstellen.
Holzheizungen hingegen können als umweltfreundliche Gegenstücke zu einer Ölheizung gesehen werden, da sie, bis auf den Holzvergaser, vollautomatisch laufen und der Brennstoff genau wie bei Ölheizungen vor Ort gelagert werden muss. Ein Lager für Brennholz kann allerdings deutlich mehr Platz einnehmen als ein Heizöltank. Auch im Hinblick auf die Investitionskosten sind die meisten Holzheizungen teurer als eine Ölheizung, dafür ist Holz in jeder verarbeiteten Form deutlich billiger als fossile Brennstoffe und ist besser für die Umwelt.
Holzvergaser für Stückholz
Stückholzvergaser unterscheiden sich in der Funktionsweise deutlich von der Pelletheizung oder der Hackschnitzelheizung. Zwar nutzen sie offensichtlich alle denselben Energieträger, allerdings verbrennt der Holzvergaser den Rohstoff nicht einfach, sondern extrahiert Gas aus dem Holz. Das Holzgas wird in einer separaten Kammer durch trockenes Erhitzen von Holzscheiten gewonnen. Anschliessend wird es abgesaugt und verbrannt, wodurch der Grossteil des Holzes rückstandslos verbrannt wird. Der Holzvergaser erreicht somit einen hohen Wirkungsgrad bei niedrigen Emissionswerten, vor allem wenn er bei Volllast läuft. Damit bei dauerhafter Volllast keine Wärme verloren geht, wird ausserdem ein Pufferspeicher installiert.
Wie bei allen Holzheizungen wird für die Lagerung des Brennstoffes Platz benötigt. Da die meisten Holzvergaser mit Stückholz oder Scheitholz betrieben werden, welche per Hand nachgefüllt werden müssen, können die Holzstücke auch draussen trocken gelagert werden und müssen sich nicht wie bei anderen Holzheizungen in der Nähe der Heizung befinden. Unbestreitbarer Vorteil eines Holzvergasers sind die niedrigen Kosten - sowohl bei der Investition als auch im laufenden Betrieb.
Die unterschiedlichen Nennleistungen liegen im Bereich zwischen 10 und 60 Kilowatt. Die Preisspanne liegt ungefähr bei CHF 16’000 bis 20’000, je nachdem, welche Leistung die Heizung haben soll und ob ein Pufferspeicher eingebaut wird. Der Betrieb des Holzvergasers ist zudem mit einigem Eigenaufwand verbunden, da das Holz manuell nachgefüllt werden muss und das Gerät alle ein bis zwei Wochen gereinigt werden muss.
Hackschnitzelheizung
Die Hackschnitzelheizung hat ihren Namen daher, dass die Holzstücke, welche in ihr verheizt werden, als Hackschnitzel oder auch Hackgut bezeichnet werden. Dies sind zerkleinerte Holzstücke, die nicht anders verwertet werden können und daher als Brennstoff zum Einsatz kommen. Meist bestehen Hackgutheizungen aus einem Heizkessel, einem Wärmespeicher, einem Transportsystem für den Brennstoff, einem Aschebehälter und einem Lager für die Hackschnitzel.
Besonders wegen des grossen Platzbedarfs des Lagers kommen Hackschnitzelheizungen eher in der Landwirtschaft, in Überbauungen oder Wärmeverbünden und der Industrie zum Einsatz. Genau wie bei einem Holzvergaser ist auch im Zusammenhang mit einer Hackschnitzelheizung ein Pufferspeicher nötig, damit die produzierte Wärme nicht verloren geht.
Der Kaufpreis einer Hackschnitzelheizung wirkt auf den ersten Blick recht abschreckend, da alle Komponenten zusammengerechnet Investitionskosten zwischen CHF 30’000 und 50’000 ergeben. Leistungsstärkere Anlagen können sogar noch teurer sein. Wenn allerdings genug Platz vorhanden ist und der Wärmebedarf des Hauses deutlich über 20’000 kWh pro Jahr liegt, können sich die recht hohen Investitionskosten einer Hackschnitzelheizung amortisieren, da die Kosten für den Brennstoff sehr niedrig sind.
Zum Vergleich: Ein älteres mittleres Einfamilienhaus hat einen Wärmebedarf von etwa 20’000 kWh. Hackschnitzelheizungen sind daher äusserst selten in Häusern mit einem gewöhnlichen Wärmebedarf zu finden und eignen sich nicht für Neubauten. In einem solchen Einfamilienhaus wäre beispielsweise eine Wärmepumpe angebracht. Wenn Sie über die Anschaffung einer Hackgutheizung nachdenken, allerdings nicht sicher sind, ob Ihr Haus den nötigen Anforderungen entspricht, wenden Sie sich am besten an einen Energieberater.
Pelletheizung
Pelletheizungen werden mit kleinen zylinderförmigen Holzstücken, den sogenannten Pellets betrieben. Pellets bestehen aus zusammengepressten Holzresten, wodurch ihre Herstellung äusserst unkompliziert und günstig ist. Das ist einer der Gründe dafür, dass die Heizkosten einer Pelletheizung deutlich niedriger sind als die von anderen Heizsystemen, wie etwa der Gas- oder der Ölheizung. Vergleicht man die Anschaffungskosten für solche Heizungen mit denen einer Pelletheizung, erscheint das Pelletsystem erst einmal recht teuer.
In der Schweiz liegen die Investitionskosten für eine Pelletheizung bei etwa CHF 30’000. Hinzu kommt, dass ein Pelletheizsystem relativ viel Platz einnimmt, da neben der eigentlichen Heizung ein Pelletsilo errichtet werden muss, für das man etwa 9 m² freie Fläche benötigt. Nicht vergessen sollte man dabei aber, dass in den meisten Kantonen Förderung für Pelletheizungen beantragt werden kann und sich die hohen Anschaffungskosten mit der Zeit durch den kostengünstigen Betrieb amortisieren.
Wer über die Anschaffung einer Pelletheizung nachdenkt, sollte ausserdem sicher gehen, dass sein Haus einen hohen Wärmebedarf hat. Dies trifft vor allem auf ältere und schlecht gedämmte Immobilien zu. In Neubauten mit modernster Dämmung wäre eine Pelletheizung weniger sinnvoll, wobei es heutzutage bereits Modelle in Minergie Standard-Häusern gibt.
Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie in einem grossen Haus, beispielsweise einem alten Bauernhaus wohnen, und Ihr Wärmebedarf entsprechend hoch ist. In diesem Fall wird eine Pelletheizung eine geeignete Investition darstellen, und sich binnen weniger Jahres amortisieren. In zahlreichen Kantonen können zudem finanzielle Fördermittel für die Anschaffung einer Pelletheizung beantragt werden. Details hierzu und nähere Informationen zur Funktionsweise von Pelletheizungen finden Sie hier.
Heizungssystem | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Pelletheizung | Günstiger Brennstoff | hoher Platzbedarf |
läuft vollautomatisch | Aschebehälter muss regelmässig geleert werden | |
niedrige laufende Kosten | hohe Investitionskosten | |
hoher Wirkungsgrad | - | |
Hackschnitzelheizung | sehr günstiger Brenntstoff | hoher Platzbedarf |
Brennstoff kann selbst hergestellt werden | hohe Investitionskosten | |
läuft vollautomatisch | Aschebehälter muss regelmässig geleert werden | |
- | nicht für kleinere Immobilien geeignet | |
Holzvergaser | geringe Investitionskosten | läuft nicht vollautomatisch |
geringste CO2-Emissionen | Brennstoff braucht viel Platz | |
richtig betrieben sehr effizient | hoher Reinigungsaufwand | |
- | nicht für grössere Immobilien geeignet |
Holzofen für einzelne Räume
Einzelne Holzöfen können als Ergänzung zur Heizung in einzelnen Räumen eingebaut werden. Hierfür eignet vor allem das Wohnzimmer, da von einem Holzofen eine angenehme Wohlfühlatmosphäre ausgeht. Ein Holzofen, oder auch Kaminofen, kann mit einer üblichen Leistung von 3 bis 7 kW auch grössere und unzureichend gedämmte Räume heizen und stellt damit die ideale Ergänzung dar, vor allem für den Winter. Verheizt werden in der Regel Holzscheite, allerdings benötigt man kein grosses Lager für das Holz, da Kaminöfen meist nicht dauerhaft in Betrieb sind.
Es gibt auch einige Modelle die mit Pellets betrieben werden. Diese sind effektiver, sauberer und laufen grösstenteils automatisch. Wasserführende Kaminöfen verfügen überdies über eine Wassertasche, die mit dem hauseigenen Heizkreislauf verbunden ist und bei Betrieb des Kamins für die Warmwasserproduktion sorgt. Diese Varianten sind allerdings um einiges teurer in der Anschaffung und aufwendiger in der Installation.
Da es viele verschiedene Hersteller und Varianten von Kaminöfen gibt, können die Preise sehr unterschiedlich ausfallen. Für den Ofen allein können Preise zwischen CHF 500 und 5’000 anfallen. Hinzu kommen Kosten für die Installation, welche im Bereich zwischen CHF 500 und 1’000 liegen. Dafür sind die Kosten für den Brennstoff wie bei allen mit Holz betriebenen Heizsystem recht gering. Für alle Holzöfen gilt ausserdem: Der Raum in dem sie stehen muss über eine ausreichende Lüftungs verfügen, der Schornstein muss geeignet sein und für die Nutzung ist eine Genehmigung und eine Abnahme nötig. Diese Massnahmen übernimmt Ihr Kaminfeger für Sie.
Heizung | Nennleistungsspanne | Preisspanne* |
---|---|---|
Scheitholzvergaser | 20 - 60 kW | CHF 16'000 - 20'000 |
Hackschnitzelheizung | 20 - 60 kW | CHF 31'250 - 50'000 |
Pelletheizung | 20 - 60 kW | CHF 25'000 - 40'000 |
Holzofen (keine Zentralheizung) | 3 - 7 kW | CHF 500 - 5'000 |
*inkl. Zubehör (z.B. Pufferspeicher) und Installationskosten bei Zentralheizungen
Welche Holzheizung wählen?
Um herauszufinden welche Holzheizung am besten zu Ihrem Haus passt, sollte zunächst der Wärmebedarf errechnet werden. Dies kann zum Beispiel einer unserer Energieheld Fachpartner für Sie tun. Je nach Ergebnis kann dann abgewogen werden, welche Holzheizung sich auf Dauer lohnt. Allerdings gibt es auch verschiedene Modelle mit unterschiedlicher Nennleistung, sodass eine Holzheizung nicht gleich ausgeschlossen werden muss, wenn der Wärmebedarf niedrig ist. Holzvergaser gibt es beispielsweise mit Nennleistungen im Bereich von 10 bis 15 kW, die für Einfamilienhäusern mit einer Wohnfläche von 140 m² und einem entsprechenden Wärmebedarf zwischen 18’000 bis 35’000 kWh pro Jahr.
Holzvergaser sind ausserdem recht günstig, da sie manuell befüllt werden und kein Holzlager in der Nähe der Heizung aufgestellt werden muss. Dafür macht es nur Sinn ein solches System zu kaufen, wenn man dauerhaft günstig an Holz kommt. Ideal ist der Holzvergaser also in Häusern mit ausreichend Platz für ein Holzlager im Garten.
Eine Hackschnitzelheizung sollte man sich nur mit ausreichend Platz und einem Haus mit entsprechend hohem Wärmebedarf zulegen. Dies liegt vor allem an den recht hohen Anschaffungskosten im Vergleich zu Öl-, Gas- oder Pelletheizungen. Obendrauf nimmt die Lagerung von Hackschnitzeln sehr viel Platz in Anspruch. Ein mittleres Einfamilienhaus bräuchte etwa 25 m³ Hackschnitzel im Jahr. Der Vorteil besteht darin, dass der Brennstoff sehr günstig ist und unter Umständen sogar selbst hergestellt werden kann. Dies bedeutet aber auch, dass der Wärmebedarf des Hauses entsprechend hoch sein muss, damit sich die hohen Investitionskosten durch die niedrigen laufenden Kosten amortisieren. Damit die gesamte erzeugte Wärme effektiv genutzt werden kann, empfiehlt sich daher bei allen Arten der Holzheizung die zusätzliche Anschaffung eines Pufferspeichers.
Für die Pelletheizung gilt, je höher der Wärmebedarf Ihres Hauses, desto mehr lohnt sich die Anschaffung. Ein beispielhaftes Einfamilienhaus mit einem Jahresbedarf von 28’000 Kilowattstunden wäre bereits geeignet, optimal wäre allerdings ein Wärmebedarf von 35’000 Kilowattstunden. Dies ist meistens nur in recht grossen und alten Häusern der Fall. Die Grösse des Hauses spielt auch bei der Pelletheizung eine übergeordnete Rolle, da sich der Platzbedarf der Heizung nach der Grösse des Pelletsilos richtet. Dieses muss sich zwangsläufig in der Nähe der Heizung befinden, damit diese automatisch betrieben werden kann. Daher ist genügend Raum für Heizung und Silo unerlässlich.
Nachhaltig heizen mit einer Holzheizung
Mit einer Holzheizung kann fast jedes Gebäude nachhaltig beheizt werden. Dank geringer Betriebskosten und dem Einsatz eines nachhaltigen Energieträgers, stellt eine Holzheizung eine auf lange Sicht kostengünstige und umweltschonende Alternative zu Öl- oder Gasheizungen dar. Mit einer Anlage von Heitzmann profitieren Sie von allen Vorteilen, die eine Holzheizung bietet. Besonders die Stückholzheizungen von Heitzmann eignen sich ideal für das Eigenheim.
Die Heitzmann AG ist ein Schweizer Familienunternehmen mit über 110-jähriger Firmengeschichte. In den letzten 40 Jahre hat sich das Unternehmen zum Spezialisten für Holzheizungen entwickelt. Am Hauptsitz in Schachen entwickeln, planen und produzieren sie Stückholzheizungen unterschiedlicher Art und Grösse.
Im Bereich der Schnitzel- und Pelletheizungen kann Heitzmann mit Hargassner zudem auf einen langjährigen Partner zählen. Hargassner aus Österreich ist einer der führenden Schnitzel- und Pelletheizungs-Hersteller in Europa und darf bereits über 110'000 zufriedene Kunden zählen. In der Schweiz sind über 9'000 Pellets-, Schnitzel- und Stückholzheizungen von Heitzmann in Betrieb.
Passt eine Holzheizung zu Ihnen?
Im Grunde lassen sich Holzheizungen für Eigenheim besitzer folgendermassen kategorisieren: Wenn es sich um ein grosses Haus mit hohem Wärmebedarf und viel Platz handelt, kann sich eine Pelletheizung oder eine Hackschnitzelheizung lohnen. Wenn es sich um ein mittleres oder kleines Einfamilienhaus handelt, das über eine solide Dämmung verfügt, ist der Holzvergaser die bessere Lösung. Holzheizungen machen vor allem Sinn, wenn kein Gasanschluss im Haus vorhanden ist und eine Wärmepumpe keine Option darstellt. Die Investitionskosten einer Holzheizung amortisieren sich nur, wenn sie eine Alternative zu einer Brennstoffheizung darstellt, die mit deutlich teurerem Brennstoff betrieben wird, zum Beispiel einer Ölheizung, da die laufenden Kosten beim Heizen mit Holz deutlich geringer ausfallen.
Heizkosten, Wirtschaftlichkeit und Holzeinkauf
Holzheizungen hab vor allem den Vorteil, dass der Brennstoff nicht so stark im Preis schwankt wie es bei fossilen Brennstoffen der Fall ist und daher die Heizkosten vergleichsweise konstant niedrig bleiben. Beim Kauf von Stückholz wird die Menge meist in Raummeter, Ster oder Schüttraummeter angegeben.
Ein Raummeter oder ein Ster entspricht einem Kubikmeter parallel geschichteter Holzstücke. Bei der Angabe in Schüttraummeter spricht man nicht von einem Kubikmeter geschichtetem sondern von lose geschüttetem Holz. Pellets werden hingegen in Tonnen verkauft.
Je nach Region in der Schweiz kann es relativ teuer werden, sich trockenes Stückholz nach Hause liefern und aufschichten zu lassen. Ein Jahresvorrat von 16 Ster Stückholz mit 33 Zentimeter Länge kann inklusive Serviceleistungen wie Lieferung und Aufschichtung bis zu CHF 6’000 kosten. Je nach Anbieter können sich die Preise jedoch sehr stark unterscheiden, daher ist es durchaus möglich, Brennholz für CHF 160 pro Ster zu bekommen. Vergleichsweise günstig sind dagegen Hackschnitzel. Qualitäts-Holzschnitzel mit einem Wassergehalt von unter 20% kosten laut Angaben des Verbandes der Waldeigentümer «Waldschweiz» nur rund CHF 60 pro Schüttraummeter, wodurch Jahreskosten von etwa CHF 2’500 (40 Schüttraummeter pro Jahr) entstehen. Damit können die Heizkosten auf 5 bis 8 Rappen pro Kilowattstunde Wärme gesenkt werden
Der Preis für Pellets ist noch einmal um ein gutes Stück geringer. Je nach Jahreszeit liegt dieser relativ konstant zwischen CHF 350 und 380 pro Tonne für eine Abnahmemenge von 3 Tonnen. Das besondere an Pellets ist, dass ihr Preis sinkt, je grösser die gekaufte Menge ist. Laut Waldschweiz lagen die Preise für Energieholz-Pellets im November 2018 bei CHF 380 für 3 Tonnen. Beträgt die Abnahmemenge zum Beispiel 8 Tonnen, liegt der Preis pro Tonne nur noch bei CHF 355. Bei einem Jahresbedarf von 6 Tonnen für ein mittleres Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von 28’000 kWh liegen die Heizkosten also bei CHF 2’200 pro Jahr.
Platzbedarf für Heizung und Lager
Den geringsten Platzbedarf unter den Holzheizungen hat der Holzvergaser. Da er manuell befüllt werden muss braucht es kein Fördersystem und das Brennstofflager muss sich nicht in der Nähe der Heizung befinden. Die Holzscheite können in einem wetterfesten Lager draussen im Garten gelagert werden. Die Hackschnitzelheizung und die Pelletheizung benötigen deutlich mehr Platz. Eine komplette Pelletheizung kann in einem Kellerraum mit 15 m² Fläche aufgestellt werden.
Hackschnitzel benötigen noch mehr Platz bei der Lagerung. Als Faustregel kann man von 2 Kubikmetern Lagerraum pro Kilowatt Heizlast ausgehen. Bei einem Einfamilienhaus mit 28.000 kWh Wärmebedarf und einer entsprechenden Heizung mit 15 kW Nennleistung würden Sie also ein Silo mit 30 m³ Lagerraum benötigen. Dafür funktionieren diese Heizungen vollautomatisch und es kommt weniger Eigenaufwand auf die Bewohner zu, da lediglich die Asche regelmässig entsorgt werden muss.
Umweltfreundlichkeit beim Heizen mit Holz
Immer wieder liest man, dass das Heizen mit Holz klimaneutral sei. Beim Verbrennen von Holz entsteht allerdings genauso CO2 wie beim Heizen mit Öl oder einer Gasheizung. Wie kommt man also zu dem Schluss, dass eine Holzheizung klimaneutral sei?
Der Unterschied besteht darin, dass Bäume beim wachsen CO2 binden, welches dann nicht mehr in die Atmosphäre steigt. Verbrennt man dann das Holz, fügt man der Atmosphäre kein zusätzliches CO2 hinzu, sondern gibt nur bereits gebundenes Kohlenstoffdioxid wieder frei und heizt nach diesem Verständnis klimaneutral.
Kritiker von Holzheizungen bemängeln, dass durch das Heizen mit Holz zwar kein neues CO2 ausgestossen wird, allerdings auch kein CO2 aus der Umwelt entzogen wird, da es sich quasi «im Kreis dreht». Dadurch sei auch die Holzheizung nicht die optimale Heizmethode. Dies ist auch grundsätzlich richtig. Optimal ist eine Heizung, die keinerlei Emissionen produziert und ohne einen Brennstoff auskommt, der in der Natur CO2 aufnimmt. Dies gilt zum Beispiel für jegliche Arten der Wärmepumpen. Trotzdem ist nicht ausser Acht zu lassen, dass Holzheizungen zu einem ausgeglichenen Kreislauf beitragen, bei dem höchstens durch den Transport des Brennstoff zusätzliches CO2 produziert wird.
Was sagen die Nachbarn zum Geruch?
Eine Holzheizung bringt immer einen gewissen Geruch mit sich, den die Umgebung und die Nachbarn durchaus wahrnehmen werden. Allerdings bleibt dieser minimal, solange nur trockenes Feuerholz oder bei die für eine Pelletheizung vorgesehenen Pellets verbrannt werden. Unangenehm wird der Geruch erst, wenn beispielsweise Papier oder Holz, welches nicht lange genug getrocknet wurde in die Heizung kommt. Für die Lagerzeit von Brennholz empfiehlt das freiburgische Amt für Umwelt (AfU) ein bis zwei Jahre. Wenn das Brennholz im Handel erworben wird, sollte es bereits ausreichend trocken sein.
Kommt es dennoch vor, dass die Holzheizung aufgrund falscher Verbrennung zu unangenehmen Gerüchen führt, kann dies von Nachbarn bei der Gemeinde gemeldet werden und in besonders schlimmen Fällen zu einer Anzeige führen. Soweit wird es allerdings in keinem Fall kommen, wenn darauf geachtet wird, das nur trockenes und unbehandelt Holz verbrannt wird.
Nationale Klimaprämie für Holzheizungen
Eine attraktive Förderung ist beim Thema Heizungsersatz ein nicht unerheblicher Faktor. Bisher erschien der Einbau einer Holzheizung oft nur in Kantonen sinnvoll, in denen eine Förderung erhältlich ist. Gemäss des Harmonisierten Förderprogramms der Kantone, können Stückholzheizungen und Pelletheizungen, sowie andere automatische Holzfeuerungen gefördert werden. Ob und in welcher Höhe gefördert wird, entscheidet jedoch jedes Kanton selbst.
Im August 2020 ist die Förderlandschaft der Schweiz um eine schweizweite Klimaprämie ergänzt worden. Die Energie Zukunft Schweiz AG hat ein nationale Förderprogramm ins Leben gerufen, um es zukünftig jedem Schweizer zu ermöglichen, Fördermittel für die Installation einer Holzheizung zu erhalten, sofern damit der Ersatz einer Gasheizung oder Ölheizung einhergeht. Die Besonderheit des Programms besteht darin, dass für die Prämie keine Obergrenze vorgesehen ist.
Die Klimaprämie wird anhand des Energieverbrauchs des ersten Jahres berechnet und beträgt 18 Rappen pro Kilowattstunde, beziehungsweise 1.8 CHF/l Erdöl im ersten Jahr. Bei einer korrekt dimensionierten Heizung entspricht dies 360 CHF/kW oder CHF 1'800 pro 1'000 Liter verbrauchtem Heizöl.
Da die Höhe der Prämie nach oben hin offen ist, lohnt sich die Beantragung vor allem für grösser dimensionierte Anlagen ab 100 Kilowatt Leistung, wie sie in Überbauungen und öffentlichen Gebäuden zum Einsatz kommen. Doch auch der Ersatz einer Öl- oder Gasheizung in Ein- und Mehrfamilienhäusern kann so gefördert werden.
Bei einem jährlichen Heizölverbrauch von etwa 2'000 Litern im Jahr, entspricht die Höhe der Förderung 3'600 Franken. Nachfolgend einige Beispiele, wie hoch die Förderung in jeweiligen Gebäuden ausfallen kann.
Heizölverbrauch pro Jahr | Förderung durch Klimaprämie |
---|---|
2'000 Liter (EFH) | CHF 3'600 |
10'000 Liter (MFH) | CHF 18'000 |
42'000 Liter (Überbauung) | CHF 75'600 |
Gute Alternativen zur Holzheizung
Holzheizungen können eine günstige und umweltfreundliche Methode sein, um das Eigenheim zu heizen. Allerdings sind sie nicht immer die beste Option. So kann es zum Beispiel sein, dass ein kleines Haus nicht genug Platz für eine Heizung mit Holzlager hergibt. Unter Umständen ist auch der Wärmebedarf zu gering, sodass sich eine entsprechende Holzheizung nicht amortisiert.
Wer jedoch trotz dieser Umstände günstig und umweltfreundlich heizen möchte, ist mit einer Wärmepumpe gut beraten. Ähnlich wie eine Holzheizung stellt eine Wärmepumpe zwar eine relativ teure Investition dar, amortisiert sich jedoch im Gegensatz zu ihr unter fast jeder Voraussetzung. Hinzu kommt, dass Wärmepumpen sowohl in schlecht gedämmten Altbauten als auch in Neubauten wirkungsvoll sein können und es für jede Begebenheit ein passendes Modell gibt. Die Technologie der Wärmepumpe passt daher in jedes Eigenheim. Welche Vorzüge eine Wärmepumpe hat erfahren Sie hier.
Fazit zur Holzheizung
Holzheizungen können eine umweltfreundliche Alternative zu einem bestehenden Heizsystem in einem Altbau darstellen. Die Betriebskosten sind geringer als bei einer Ölheizung und Holz ist ein alternativer Energieträger, wenn ein Haus nicht über einen Gasanschluss verfügt. Die verschiedenen Holzheizungs-Varianten weisen unterschiedliche Vorteile und Nachteile auf und passen somit nicht automatisch in jedes Gebäude.
Festhalten lässt sich, dass Holzheizungen eine Option darstellen, wenn der Einbau einer Wärmepumpe aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht möglich ist. Wer über die Anschaffung einer Holzheizung nachdenkt sollte zunächst die Einzelheiten mit einem Fachpartner besprechen. So können etwaige Fragen geklärt werden, zum Beispiel über die Amortisation der recht hohen Investitionskosten und die Möglichkeit der Beantragung von Fördermitteln.
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