Was kostet eine Wärmepumpe in der Schweiz?
Die Anschaffung einer neuen Heizung ist immer eine grosse Investition. Die Wärmepumpe ist da keine Ausnahme. In der Anschaffung ist sie für gewöhnlich sogar teurer als eine herkömmliche Verbrennungsheizung - auf die Lebensdauer gerechnet dann jedoch deutlich günstiger.
Wie viel sie also tatsächlich kostet und wieso sich die Investition in eine Wärmepumpe trotzdem ökologisch und finanziell lohnt, erfahren Sie hier.
Allgemeines zu Kosten einer Wärmepumpe
Allen Wärmepumpen ist gemein, dass sie überall verfügbare und erneuerbare Energiequellen nutzen, um thermische Energie zu gewinnen. Durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe macht sie das ausnahmslos zu umweltfreundlichen und zudem im Unterhalt wirtschaftlichen Heizungen.
Welche Wärmepumpe letztlich die richtige für Sie ist, hängt von einigen Faktoren ab. Die effizientesten Wärmepumpen sind die Wasser-Wasser-Wärmepumpe und die Sole-Wasser-Wärmepumpe. Diese nutzen die thermische Energie des Grundwassers, respektive des Erdbodens. Leider erfordern sie umfangreiche Erdarbeiten und sind deswegen teurer.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe zieht die Heizenergie aus der Umgebungsluft und kann nahezu überall genutzt werden. Dadurch ist sie flexibler als andere Heizungen einsetzbar, die zum Teil bestimmte Voraussetzungen an die Infrastruktur stellen. Einen Spezialfall stellt die Luft-Luft-Wärmepumpe dar. Es kann zwar auf ein Wärmeverteilsystem verzichtet werden, allerdings ist der Einbau vergleichsweise aufwändig.
Aber Achtung: Ohne das Vorhandensein einer Lüftungsanlage lässt sich diese Wärmepumpe nämlich überhaupt nicht einbauen. Deshalb sind Luft-Luft Wärmepumpen vor allem für den Einsatz in Kombination mit einer kontrollierten Lüftung in Minergie-Häusern prädestiniert.
Statt eine Wärmepumpe zu kaufen können Sie diese übrigens auch mieten. Dank Mietkauf fallen so keine Investitionskosten an, aber Hausbesitzer profitieren trotzdem sofort von der effizienten Wärmepumpen-Technik und den sinkenden Heizkosten. Mehr über das Prinzip des Mietkaufs erfahren Sie hier. Bei Interesse wählen Sie einfach die Option in unserem Anfrageformular.
Verschiedene Wärmepumpen im Preis-Vergleich
Obwohl Wärmepumpen schon in knapp 80 % aller Neubauten genutzt werden, sind sie wegen ihrer technischen Komponenten und vergleichsweise geringen Herstellungszahlen zumeist teurer als herkömmliche Verbrennungsheizungen.
Der ökonomische Mehrgewinn von Wärmepumpen entsteht erst bei der täglichen Nutzung. Grundsätzlich zeichnen sich Wärmepumpen durch deutlich geringere Unterhaltskosten aus. Daher amortisieren sich Wärmepumpen im Vergleich zur Ölheizung oder Gasheizung nach wenigen Jahren. Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, was die unterschiedlichen Wärmepumpen in der Schweiz in etwa kosten.
Dabei liegt als Grundannahme ein durchschnittliches Haus mit 20'000 kWh Wärmebedarf pro Jahr vor. Die Kosten sind als Gesamtkosten zu verstehen, das heisst inklusive aller Handwerker- und begleitenden Kosten. Die laufenden Kosten setzen sich aus Wartungskosten und Heizkosten zusammen. Eine genauere Erläuterung finden Sie unter der Tabelle.
Wärmepumpe | Besonderheiten | Investitionskosten | Betriebskosten / Jahr |
---|---|---|---|
Luft-Wasser | Universal einsetzbar, nur Baubewilligung | CHF 32'000 | ca. CHF 1'600 |
Sole-Wasser (Kollektoren) | Sehr platzintensiv, nur Baubewilligung | CHF 39'000 | ca. CHF 1'300 |
Sole-Wasser (Sonden) | Gewässerschutzbewilligung + Baubewilligung | CHF 48'000 | ca. CHF 1'300 |
Wasser-Wasser | Gewässerschutzbewilligung + Baubewilligung | CHF 60'000 | ca. CHF 1'300 |
Luft-Luft | Lüftungsanlage notwendig, keine Baubewilligung | CHF 38'000 | ca. CHF 1'800 |
Kosten des Geräts
Die Anschaffungskosten einer jeden Wärmepumpe lassen sich unterteilen in verschiedene Teilkosten. Zunächst einmal muss das Gerät selbst erworben werden. Zwar kosten diese ein wenig mehr als zum Beispiel eine Gastherme, dieser Faktor ist aber im Gesamtbild eher untergeordnet.
Je nachdem welche Wärmepumpe man erwerben möchte, betragen die Kosten für das Gerät und Zubehör zwischen CHF 10'000 und CHF 20'000. Falls nicht vorhanden, muss neben der Wärmepumpe selbst auch in einen Wärmespeicher und ein Wärmeverteilsystem investiert werden. Dafür müssen noch einmal rund CHF 7'000 eingeplant werden. Teurer im Einbau, aber auch effizienter im Betrieb, ist eine Fussbodenheizung.
Zusätzliche Einbaukosten: Bohrung oder Lüftungsanlage? Teuer sind Wärmepumpen in der Anschaffung vor allem durch die begleitenden Kosten. Diese unterscheiden sich nach Typ der Wärmepumpe. Der günstigste Fall ist hier die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Nach der einmaligen Erschliessung ist die Nutzung der Wärmequelle Umgebungsluft ist verhältnismässig günstig.
Anders verhält es sich bei den anderen Wärmepumpen. Sowohl die Sole- als auch die Wasser-Wasser-Wärmepumpe erfordern umfangreiche Erdarbeiten, die nicht günstig sind. Noch einmal rund CHF 18'000 müssen für die Verlegung der Erdsonden und Kanäle eingeplant werden.
Die Luft-Luft-Wärmepumpe hingegen benötigt ein Lüftungssystem, welches ebenso zusätzliche Kosten verursacht. Der Einbau eines Lüftungssystems kostet in der Schweiz etwa CHF 5'000 für ein Einfamilienhaus. Allerdings besteht hier natürlich die Möglichkeit, dass ein solches System bereits existiert. In diesem Fall entstehen durch diesen Punkt keine weiteren Kosten.
Aufteilung der Kosten | Gerät | Wärmespeicher/-verteilung | Erschliessung | Handwerker |
---|---|---|---|---|
Sole-Wasser (Sonden) | CHF 14'000 | CHF 15'000 | CHF 18'000 | CHF 8'500 |
Luft-Wasser | CHF 13'000 | CHF 15'000 | CHF 4'000 | CHF 7'500 |
Handwerker- und Einbau-Kosten
Wie bei jeder Heizung ist die Installation der Anlage durch einen Profi zwingend zu empfehlen. Handwerker, seien es für die Montage selbst, die Demontage einer bestehenden Heizung oder Begleithandwerk wie Maurerarbeiten, kosten Geld.
Durchschnittlich kann man bei Stundensätzen zwischen CHF 90 und CHF 160 von insgesamt rund CHF 8'000 Handwerker-Kosten ausgehen. Erneut muss hier aber bedacht werden, dass dieser Kostenpunkt auch beim Einbau einer konventionellen Heizung eingeplant werden muss.
Laufende Kosten einer Wärmepumpe
Die laufenden Kosten sind der Faktor, der eine Wärmepumpe aus wirtschaftlicher Sicht interessant macht. Wäre sie nur eine umweltfreundliche Alternative zur konventionellen Heizung, die sich aber finanziell nicht lohnt, würde wohl kaum jemand eine Wärmepumpe einbauen lassen.
Unterscheiden muss man bei den laufenden Kosten weiterhin zwischen den Wartungskosten, die wie bei jeder Heizung anfallen und den Heizkosten selbst.
Wartungskosten
Die Wartungskosten sind bei Wärmepumpen tendenziell günstiger als bei Verbrennungsheizungen, da kein Kaminfeger bezahlt werden muss. Wärmepumpen erzeugen keine Abgase. Dadurch kommen jährlich nur rund CHF 250 Wartungskosten auf Sie zu, statt der durchschnittlichen CHF 650 bei Verbrennungsheizungen.
Energiekosten einer Wärmepumpe (Heizkosten)
Die Energiekosten sind noch einmal ein Thema für sich. Für das besagte Beispielhaus mit 20'000 kWh Wärmebedarf lassen sich die jährlichen Energiekosten relativ schnell berechnen. Mit einer modernen Ölheizung erreichen Sie bei diesem Haus rund CHF 4'000 Energiekosten pro Jahr. Mit einer Brennwert-Gastherme immerhin noch stolze CHF 3'400.
Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zahlen sie bei gleichem Heizbedarf nur CHF 1'600 pro Jahr, noch günstiger sind die Wasser-Wasser-, sowie die Sole-Wasser-Wärmepumpe. Sie schlagen mit etwa CHF 1'300 jährlich zu Buche. Bei im besten Fall über CHF 2'700 Ersparnis pro Jahr ist es abzusehen, dass sich die höhere Investition in eine Wärmepumpe bereits nach wenigen Jahren amortisieren wird.
Deutlich höher liegen die Energiekosten einer Luft-Luft-Wärmepumpe. Diese betragen etwa CHF 1'800 im Jahr. Dadurch ist sie zwar im Unterhalt immer noch günstiger als jede Verbrennungsheizung, die Amortisation dauert aber deutlich länger als bei anderen Wärmepumpen-Typen.
Herausfordernd für Luft-Wasser- und generell Wärmepumpen mit Ausseneinheit sind extreme Minusgrade. Je nach Modell steigt ab etwa -15 bis -28 Grad Celsius der Strombedarf, da ein Heizstab zugeschaltet wird, um die Funktion auch bei starker Kälte zu gewährleisten. Dieser Mehrverbrauch tritt jedoch nur in seltenen Extremsituationen auf. Generell heizen Wärmepumpen auch im Winter effizient.
Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpen im Vergleich
Durch ihre extrem niedrigen laufenden Kosten amortisieren sich Wärmepumpen nach einer relativ kurzen Laufzeit. Auch wenn Sie heute für wenig Geld eine Ölheizung kaufen, zahlen sie spätestens in einigen Jahren drauf. Wie schnell sich eine Wärmepumpe amortisiert, hängt von den Anschaffungskosten und den laufenden Kosten gleichermassen ab.
Natürlich kostet eine Luft-Luft-Wärmepumpe weniger als eine Erdsonden-Wärmepumpe, dafür sind bei letzterer die laufenden Kosten noch einmal niedriger. Das heisst, eine Erdwärmepumpe amortisiert sich (genügend Laufzeit vorausgesetzt) auch gegenüber der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Nimmt man erneut das Haus mit 20'000 kWh Heizbedarf pro Jahr als Beispiel, dann ergibt sich folgendes Bild:
Heizungstyp | Anschaffungskosten | Amortisation (Vergleich zu Öl) | Amortisation (Vergleich zu Gas) |
---|---|---|---|
Ölheizung | CHF 27'000 | - | nie |
Gasheizung | CHF 22'500 | sofort | - |
Luft-Wasser | CHF 32'000 | ~ 4 Jahre | ~ 12 Jahre |
Sole-Wasser (Sonden) | CHF 48'000 | ~ 11 Jahre | ~ 18 Jahre |
Sole-Wasser (Kollektoren) | CHF 39'000 | ~ 7 Jahre | ~ 13 Jahre |
Wasser-Wasser | CHF 60'000 | ~ 16 Jahre | ~ 25 Jahre |
Luft-Luft | CHF 38'000 | ~ 13 Jahre | > 25 Jahre |
Kosten senken mit Förderung in der Schweiz
Seit einigen Jahren ist die Schweiz darauf erpicht, erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien zu stärken. Zu diesem Zweck stellen Bund und Kantone grosse Summen zur Förderung privater Anlagen zur Verfügung.
Über das Gebäudeprogramm werden neben Wärmepumpen auch andere energetische Sanierungen, wie Dämmung, thermische Solaranlagen und so weiter gefördert. Genau genommen handelt es sich um die Massnahme M-05 des Gebäudeprogramms, die den Einbau von Luft-Wasser-Wärmepumpen mit einem minimalen Satz von CHF 1'600 vergütet.
Je nach Kanton kann diese Summe aber auch deutlich höher sein (sofern die Förderung im jeweiligen Kanton ausgegeben wird). Die teureren aber auch effizienteren Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen werden mit der Massnahme M-06 mit mindestens CHF 2'400 gefördert. Einzig für die Anschaffung einer Luft-Luft-Wärmepumpe existiert in der Schweiz keine direkte Förderung.
Alternativ kann aber in einigen Kantonen die Einrichtung des ohnehin notwendigen Lüftungssystems mit der Massnahme M-09 gefördert werden. Welche Kantone welche Massnahmen des Gebäudeprogramms anbieten und mit welchen Summen sie diese fördern, finden Sie hier.
Wärmepumpe | Gebäudeprogramm Massnahme |
Höhe der Förderung |
---|---|---|
Luft-Wasser | M-05 | Mindestens CHF 1'600 + CHF 60 / kW |
Sole-Wasser | M-06 | Mindestens CHF 2'400 + CHF 180 / kW |
Wasser-Wasser | M-06 | Mindestens CHF 2'400 + CHF 180 / kW |
Luft-Luft | keine | --- |
Quelle: Publikationen der einzelnen deutschsprachigen Kantone, Januar 2023
Vergleichen Sie Ihre Heizung mit einer Wärmepumpe
In Zusammenarbeit mit den CKW AG können wir unseren Lesern den praktischen Heizungsrechner anbieten. Die Applikation ermöglicht Ihnen, ganz leicht von zu Hause aus die eigene Heizung mit einer Wärmepumpe zu vergleichen. Sie sehen im Rechner eine detaillierte Zusammenstellung der Kosten, wie viel Einsparungspotential Sie haben, welche Heizung zu Ihnen passt und wie viel CO2 Sie einsparen.
Fazit: Die günstigste Wärmepumpe
Tatsächlich gibt es die günstigste Wärmepumpe nicht, da jedes Haus verschieden ist. Welche Wärmepumpe sich im Einzelfall lohnt, hängt immer von der vorhandenen Infrastruktur, den Kosten und sonstigen Gegebenheiten ab. Die meisten Wärmepumpen erfordern ein Wärmeverteilsystem wie beispielsweise eine Fussbodenheizung, die Luft-Luft-Wärmepumpe ein Lüftungssystem.
Wenn eines von beidem vorhanden ist, lassen sich die entsprechenden Geräte mit verhälnismässig wenig Aufwand installieren. Grundsätzlich gilt, dass Sie bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe insgesamt recht günstig wegkommen, obgleich das Heizen mit Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen auf Dauer noch günstiger ist. Für letztere Varianten fallen dann aber auch höhere Investitionskosten an und die erforderlichen Gewässerschutzbewilligungen können Ihnen im Weg stehen.
Wenn Sie auf der Suche nach weiterer Beratung oder konkreten Angeboten sind, dann nutzen Sie doch einfach unser kostenloses Anfrageformular.
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