Solaranlage oder Wärmepumpe mieten - Energiekosten senken ohne Investition
Sie wollen Ihren eigenen Strom produzieren, aber nicht in eine Photovoltaik-Anlage investieren? Mit einem Mietkauf-Modell sparen Sie sich die Anschaffungskosten und beziehen trotzdem günstigen und umweltfreundlichen Strom direkt vom eigenen Dach. Oder können den Austausch Ihrer Ölheizung durch eine moderne Wärmepumpe finanzieren.
Dank der festen Miete erhalten Sie eine sichere Planungsgrundlage und gehen bei einer gemieteten Anlage auch steigenden Energiekosten aus dem Weg. Was Sie vor dem Abschluss eines Miet-Kauf-Vertrags beachten sollten, wann sich eine gemietete Solaranlage oder Wärmepumpe für Sie lohnt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, erfahren Sie nachfolgend.
Was heisst Mietkauf und wie funktioniert es?
Beim Mietkauf wird über einen bestimmten Zeitraum ein Objekt vermietet. Der Vermieter räumt dem Mieter allerdings das Recht ein, dieses Objekt nach ablauf einer Frist käuflich zu erwerben. Eine Solaranlage kann beispielsweise für einen Zeitraum von 20 Jahren gemietet werden. In dieser Zeit zahlt der Mieter dem Vermieter, in diesem Fall in der Regel ein Energiedienstleister, einen monatlichen Betrag inklusive Zinsen.
Nach Ablauf der 20 Jahre wird die Solaranlage in der Regel kostenfrei oder gegen einen symbolischen Betrag Eigentum des Mieters. Durch die Zinsen hat der Mieter dann zwar etwas mehr gezahlt, als bei einer direkten Investition nötig gewesen wäre, dafür müssen fallen die Kosten nicht auf einen Schlag an und der Mieter profitiert direkt von den geringeren Stromkosten, die mit einer Photovoltaik-Anlage einhergehen.
Ein ähnliches Verfahren ist auch mit einer Heizung möglich. So kann zum Beispiel eine Wärmepumpe per Mietkauf-Vertrag eingebaut werden. Der Hausbesitzer spart sich die hohen Investitionskosten und profitiert direkt von den niedrigen laufenden Energiekosten der Wärmepumpe. Werden Heizungen oder Solaranlagen gemietet spricht macht auch von Konzept «Energy as a Service».
Vorteile und Nachteile vom Mietkauf
Der grosse Vorteil des Mietkaufs oder Energy as a Service liegt darin, dass die Investitionskosten in die Anlage wegfallen. Diese können je nach Grösse der Photovoltaik-Anlage schnell bei CHF 30’000 liegen. Allerdings gehört die Anlage bis zum Vertragsende dem Energiedienstleister, ist also nicht das Eigentum des Hausbesitzers. Eine Übernahme nach Ablauf des Vertrags kann vertraglich festgehalten werden. Alternativ demontiert der Vermieter die Anlage kostenlos.
Ein Nachteil sind die insgesamt höheren Kosten, welche durch monatlich zu zahlende Rate an den Energiedienstleister in jedem Fall höher ausfallen, als bei einer eigenen Investition in die neue Heizung oder Solaranlage. Allerdings sind diese Kosten über die Vertragslaufzeit hinweg fest und können nicht erhöht werden, auch wenn beispielsweise Reparaturen anfallen.
Der Mieter ist durch die feste Rate also gegen steigende Energiekosten und etwaige Reparaturkosten abgesichert. Unterm Strich sparen Hausbesitzer über die Laufzeit mehrere tausend Franken Stromkosten.
Ein weiterer Vorteil ist selbstverständlich die Reduzierung der CO2-Emissionen des Eigenheims. Eine Wärmepumpe spart gegenüber einer alten Ölheizung bis zu 90 % an CO2-Emissionen pro Jahr ein. Auch grünen Strom aus der eigenen Solaranlage zu verbrauchen, bedeutet immer auch ein Stück mehr Nachhaltigkeit. Besonders umweltschonend ist die Kombination aus einer Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Keine Investitionskosten | Anlage gehört bis zum Vertragsende dem Vermieter |
Geringere Stromkosten | Unterm Strich höhere Kosten als bei eigener Investition |
Absicherung gegen steigende Energiepreise | - |
Reduzierung der CO2-Emissionen und dadurch ein nachhaltigeres Zuhause | - |
Kein Risiko bei Schäden oder Ausfall der Anlage | - |
Übernahme der Anlage nach Vertragesende möglich | - |
Kostenloser Rückbau nach Vertragsablauf möglich | - |
Beispiel: Eine Solaranlage mieten
Als Beispiel nehmen wir ein Einfamilienhaus mit einer Wärmepumpe, welches einen jährlichen Energieverbrauch von 10’000 Kilowattstunden Strom (kWh) hat. Ohne Photovoltaik-Anlage zahlt der Eigenheimbesitzer bei einem Strompreis von CHF 0.20 CHF 2’000 an Energiekosten jedes Jahr.
Das Einfamilienhaus verfügt über eine freie Dachfläche von 75 m². Hier wird eine Photovoltaik-Anlage mit 12 Kilowatt-Peak installiert. Die Kosten für eine solche Anlage betragen etwa CHF 30'000. Durch den Strom aus der Solaranlage sinken die jährlichen Energiekosten bereits auf etwa CHF 1’200, da 35 % respektive 4’200 kWh selbst verbraucht werden.
Investition, Planung und Installation der Solaranlage können aber auch von einem Energiedienstleister übernommen werden. Der Eigenheimbesitzer mietet die Photovoltaik-Anlage und bezahlt sie über einen festgelegten Zeitraum inklusive eines festen Zinssatzes ab. Die Laufzeit des Vertrags beträgt 20 Jahre, bei einem Zinssatz von 4.5 %. Der Hausbesitzer zahlt in diesem Szenario pro Jahr also etwa CHF 2’200.
Attraktiv wird das Mietkauf-Modell durch die Einspeisevergütung für den restlichen, nicht verbrauchten Solarstrom, die der Energielieferer dem Hausbesitzer zahlt. Diese orientiert sich bei einigen vielen Energieversorgern am Referenzmarktpreis, welcher im ersten Halbjahr 2022 im Schnitt bei CHF 0.23 pro kWh lag und voraussichtlich weiter steigen wird. In unserem Beispiel können 7’800 kWh pro Jahr eingespeist werden. Nach Abzug der Vergütung von rund CHF 1’800 zahlt der Solar-Mieter für den übrigen Strom plus Mietkosten nur noch etwa CHF 1’600 im Jahr.
Die Ersparnis läge in diesem Szenario somit bei rund CHF 400 jährlich. Die gute Nachricht ist: Bei steigendem Strompreis profitieren Solarstrom-Nutzer noch mehr. Mehrere Energieversorger haben nach dem Halbjahr 2022 bereits angekündigt, ihre Preise aufgrund der derzeitigen Situation auf dem Strommarkt im kommenden Jahr deutlich zu erhöhen.
Bei einem Strompreis von CHF 0.25 pro Kilowattstunde würde der Hausbesitzer in unserem Beispiel bereits CHF 640 pro Jahr sparen. Steigt der Preis auf CHF 0.30 oder gar CHF 0.40 pro kWh liegt die Ersparnis bei CHF 850 respektive CHF 1’260 pro Jahr. Ganz ohne Investitionskosten in eine eigene Photovoltaik-Anlage!
Szenario | Annahmen | Kosten | ||
---|---|---|---|---|
Keine PV-Anlage | Strompreis pro kWh | CHF 0.20 | CHF 2'000 | |
Einspeisevergütung | - | CHF 0 | ||
Miete | - | CHF 0 | ||
Gesamt: | CHF 2'000 | |||
Gemietete PV-Anlage | Stromkosten | CHF 0.20 pro kWh | CHF 1'200 | |
Einspeisevergütung pro kWh | CHF 0.23 | CHF -1'800 | ||
Miete | 4.5% | CHF 2'200 | ||
Gesamt: | - | CHF 1600 | ||
Ersparnis | CHF 400 |
Beispiel: Eine Wärmepumpe mieten
Ähnlich lohnenswert ist das Mietkauf-Modell im Fall eines Heizungsersatzes. Soll zum Beispiel eine alte Ölheizung gegen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe getauscht werden, bedeutet dies für Besitzer eines durchschnittlichen Einfamilienhauses mit einem Wärmebedarf von 20‘000 kWht nach Abzug von Förderung eine Investition von rund CHF 28’000
In einem Mietkauf-Modell mit einer Vertragslaufzeit von 15 Jahren liegt der jährliche Kostenaufwand bei etwa CHF 2‘6500. In der Regel ist eine Vertragslaufzeit zwischen 10 und 15 Jahren wählbar.
Auch hier wird der Mietkauf über die sinkenden Energiekosten für die Heizung attraktiv. Bei einem durchschnittlichen Ölpreis von CHF 1.36 pro Liter im Jahr 2022 (Stand: September 2022) liegen die jährlichen Kosten für die Heizenergie bei einer bestehenden Ölheizung mit einem Verbrauch von ca. 3‘000 Liter bei rund CHF 4‘100.
Dem gegenüber steht eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 3.5, die ein durchschnittliches Einfamilienhaus für jährlich etwa CHF 1‘100 mit Wärme versorgen kann. Durch die gesunkenen Energiekosten für die Heizung plus die Annuitätszahlung belaufen sich die Gesamtkosten also auf CHF 3‘700 pro Jahr.
Dies bedeutet gegenüber der Ölheizung eine Ersparnis von mindestens CHF 4'500 jährlich. Nach 15 Jahren Laufzeit läge die Ersparnis in diesem Szenario bei rund CHF 6’000. Da die Wärmepumpe aber noch einige Jahre länger in Betrieb ist, spart der Betreiber in unserem Szenario nach Ablauf des Vertrags jährlich rund CHF 3’000. Somit liegt die Ersparnis nach 20 Jahren also bei CHF 21’000. Da der Preis für Heizöl tendenziell steigt, wird der Mietkauf einer Wärmepumpe mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft sogar noch lohnenswerter.
Szenario | Annahmen | Kosten | ||
---|---|---|---|---|
Ölheizung | Heizölpreis pro l | CHF 1.36 | CHF 4'100 | |
Miete | - | CHF 0 | ||
Gesamt: | CHF 4'100 | |||
Luft-Wasser-Wärmepumpe Mietkauf | Energiekosten für die Heizung pro kWh | CHF 0.20 | CHF 1'100 | |
Miete | 4.5% | CHF 2'600 | ||
Gesamt: | - | CHF 3'700 | ||
Ersparnis | CHF 400 |
Umsetzung: Wann lohnt sich der Mietkauf?
- Sie verfügen über eine freie Dachfläche
- Sie wollen Ihre Energiekosten senken ohne zu investieren
- Sie wollen langfristig unabhängig von steigenden Energiekosten sein
- Sie wollen gegen etwaige Schäden an der Solaranlage abgesichert sein
- Sie denken über die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe nach
Fazit und Empfehlung
Eine eigene Photovoltaik-Anlage liefert selbst produzierten Ökostrom und wirkt so den steigenden Strompreisen entgegen. Wer die Investition in eine Solaranlage nicht selbst tätigen will, muss deshalb noch nicht auf die Vorteile von Photovoltaik-Strom verzichten. Mit Hilfe eines Mietkauf-Modells oder Energy as a Service des Energieliefer-Contractings kann jeder Hausbesitzer von Solartechnik profitieren. Alles, was dafür benötigt wird, ist eine freie Dachfläche.
Der Hausbesitzer Contracting-Nehmer spart so nicht nur die Investition, sondern schützt sich auch vor den Kosten für Wartung und Unterhalt sowie im Fall von Schäden an den Photovoltaik-Modulen oder an der Wärmepumpe. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit kann die Photovoltaik-Anlage oder Heizung entweder übernommen werden oder sie wird kostenlos vom Contractor rückgebaut. Es entstehen keine neuen Kosten für den Hausbesitzer.
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