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Nachhaltig leben - Grün und energieeffizient wohnen

Bild: Grüne Landschaft mit Photovoltaik
Wie lebt es sich nachhaltiger?

Wie lebt es sich nachhaltiger? Was kann ich tun, um CO2 Emissionen zu reduzieren und die Umwelt zu schonen? Das Thema Nachhaltigkeit ist in diesen Tagen so präsent wie nie. Politische Beschlüsse und Ziele wie das Pariser Klimaabkommen, die Agenda 2030 oder das Netto-Null-Ziel 2050 tun ihr übriges.

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, kann jeder seinen eigenen Beitrag leisten. Wir klären, welche Faktoren den grössten Einfluss auf den ökologischen Fussabdruck haben, was Sie tun können um diesen zu verringern und warum weniger Ressourcen zu verbrauchen nicht zwangsläufig Verzicht bedeuten muss.


Auf dieser Seite


Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist bereits einige hundert Jahre alt und bedeutet ursprünglich «längere Zeit anhaltende Wirkung». Die heutige Definition beschreibt Nachhaltigkeit als das Prinzip, nach dem nicht mehr von etwas verbraucht werden darf als nachwachsen, sich regenerieren oder generell zukünftig bereitgestellt werden kann. Eine nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet zum Beispiel, dass nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen als zum Ausgleich nachwachsen können.

Dieses und alle folgenden Beispiele beziehen auf die ökologische Nachhaltigkeit. Der Oberbegriff bezieht aber auch wirtschaftliche und soziale Faktoren mit ein. Nachhaltigkeit wird oft im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und dem ökologischen Fussabdruck genannt. In der Schweiz machen etwa drei Viertel dieses Fussabdrucks die Treibhausgasemissionen aus.

Diese entstehen im Verkehr, durch Gebäude, der Industrie und der Landwirtschaft. Allein die Sektoren Verkehr und Gebäude machen fast 60 % der Emissionen aus (Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU). Diese zu senken trägt massgeblich zum Klimaschutz bei und ein Weg dorthin ist ein nachhaltigeres Leben. Doch wie genau lebt es sich nachhaltiger?

Bild: Infografik ökologischer Fussabdruck der Schweiz
Anteil an CO2 Emissionen nach Sektoren | Quelle: Bundesamt für Umwelt

Mehr Nachhaltigkeit durch weniger Energieverbrauch

Es gibt viele kleine Dinge, die wir im Alltag tun können, um weniger Energie zu verbrauchen. Dazu gehört das gezielte und sparsame Heizen. Während der Heizperiode empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Raumtemperatur von 20 bis 21 °C. Um dies nicht ständig selbst kontrollieren zu müssen, können zum Beispiel elektronische Heizkörperventile eingebaut werden. Dadurch werden die Heizkosten gesenkt und einige hundert Kilogramm CO2 pro Jahr eingespart. Doch wie lässt sich dieses Ziel erreichen?

Beispiel Emissionen durch Strom in kg/a Emissionen durch Wärme in kg/a Gesamt CO2 Emission in kg/a
Einfamilienhaus mit Ölheizung 108 6200 6308
Einfamilienhaus mit Gasheizung 108 4020 4128
Einfamilienhaus mit Ölheizung + Photovoltaik 54 6200 6254
Einfamilienhaus mit Gasheizung + Photovoltaik 54 4020 4074
Einfamilienhaus mit Wärmepumpe 228 0 228
Einfamilienhaus mit Wärmepumpe + Photovoltaik 36 0 36

*Annahmen: Wärmebedarf: 20'000 kWh/a; Strom: 4'500 kWh/a; Quellen Emissionswerte: Bundesamt für Umwelt BAFU, energie-umwelt.ch

Nachhaltig heizen mit erneuerbaren Energien

Der effektivere Weg die CO2 Emissionen des eigenen Zuhauses zu senken ist es, eine Heizung die fossile Brennstoffe benötigt gegen eine umweltschonende Alternative zu tauschen. Eine nachhaltigere Nutzung der Heizung kann durch eine sparsame Verwendung erreicht werden, auf eine effizientere Weise zu heizen ist jedoch angenehmer und spart auf Lange Sicht auch Geld. Möglich machen es Holzheizungen und Wärmepumpen.

Das Heizen mit Holz führt der Umwelt nur so viel CO2 zu, wie vorher von den jeweiligen Bäumen gespeichert wurde. Allerdings muss dabei zusätzlich auf eine ressourcenschonende Forstwirtschaft geachtet werden. Am effizientesten sind moderne Wärmepumpen, die mit Strom betrieben werden. Bezieht ein Haushalt mit einer Wärmepumpe Ökostrom oder produziert selbst Strom über eine Photovoltaik-Anlage, kann ein nahezu CO2 neutraler Betrieb garantiert werden. Mehr zum Thema Stromverbrauch mit einer Wärmepumpe erfahren Sie hier.

Energie sparen durch eine Dämmung

Da etwa 70 % des Energieverbrauchs im Haushalt auf die Raumwärme entfallen (co2online.de, bpb.de), ist hier definitiv der grösste Hebel um die Nachhaltigkeit innerhalb eines Eigenheims zu steigern. Wer möglichst viel erreichen möchte, muss dafür allerdings auch etwas mehr Aufwand betreiben. Wenn eine Renovation des Eigenheims ohnehin angebracht wäre, lohnt sich die Dämmung der Gebäudehülle.

Die Dämmung eines Gebäudes ist über verschiedene Massnahmen möglich. Einige davon sind relativ schnell umsetzbar, wie zum Beispiel die Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk oder die Isolierung einer Geschossdecke. Andere Dämmverfahren bedeuten einen höheren Arbeitsaufwand und damit auch höhere Kosten, dafür aber auch höhere Einsparungen und mehr Nachhaltigkeit. Dazu gehören zum Beispiel die Fassadendämmung per Wärmedämmverbundsystem oder die Aufsparrendämmung am Dach.

Art der Dämmung Einsparung an Wärmeenergie Einsparung Kosten in CHF/Jahr Einsparung CO2 kg/Jahr*
Fassadendämmung 19% 418 1178
Dachdämmung 8% 176 496
Dämmung der obersten Geschossdecke 7% 154 434

* Annahme: Ölheizung; Wärmebedarf vor der Sanierung 20'000 kWh pro Jahr; Quelle: Einsparung am Wärmeverlust: Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. (HEA)



Stromverbrauch im Haushalt

Bild: Photovoltaik auf einem Dach
Mit Photovoltaik zu mehr Nachhaltigkeit

Der Stromverbrauch im Privathaushalt macht je nach Quelle zwischen 7 und 10 % des CO2 Ausstosses von Privathaushalten aus und ist damit ein deutlich kleinerer Faktor als die Heizung. Ein geringer Verbrauch und der effiziente Einsatz von Strom schonen aber sowohl Natur als auch Geldbeutel.

Wer sofort etwas tun will, kann zum Beispiel ineffiziente Glühbirnen gegen LED Beleuchtung austauschen. Dies senkt den Verbrauch und damit langfristig die Kosten und hat einen grösseren Einfluss als man zunächst annehmen würde. Unterm Strich ist die effektivste Methode allerdings die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage. Zunächst entstehen damit zwar höhere Kosten, da eine Investition getätigt werden muss - sowohl energetisch als auch wirtschaftlich amortisiert sich eine Solarstromanlage in den meisten Fällen nach spätestens 16 Jahren.

Strom sparen

Mit durchschnittlich etwa 4’500 Kilowattstunden entfallen rund 20 % des Gesamtenergieverbrauchs im Schweizer Haushalt auf Strom. Die Grundlage zum Stromsparen klingt einfach: Nur so viel verbrauchen wie auch tatsächlich benötigt wird.

Hierfür sollte man kritisch hinterfragen, ob alle angeschlossenen Geräte im Haus auch wirklich benötigt werden. Zusätzlich sollten keine Geräte für längere Zeit im Standby Modus bleiben und bei der Anschaffung sollte auf effiziente Neugeräte mit entsprechender Kennzeichnung geachtet werden.

Eine weitere Möglichkeit zum Stromsparen sind intelligente Stromzähler. Sie helfen dabei, den Stromverbrauch nachzuvollziehen und Strom aus erneuerbaren Energiequellen optimal nutzbar zu machen. Es kommt allerdings nicht nur darauf an, wie viel Strom verbraucht wird, sondern auch wie er produziert wird. Wer in Sachen Nachhaltigkeit mehr tun will, sollte sich mit seinem Anbieter in Verbindung setzen und gegebenenfalls auf Ökostrom umstellen.

Solarenergie nutzen mit Photovoltaik oder Solarthermie

Erneuerbare Energien mittels einer Solaranlage zu nutzen, ist in der Schweiz längst ein Trend. Schon der Einsatz einer Solarthermieanlage zur Unterstützung der Heizung, beispielsweise zur Aufbereitung des Warmwassers, spart Heizkosten und CO2. Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Dach generell für eine Solaranlage geeignet ist, empfehlen wir unseren Artikel zum Thema «Optimale Dachausrichtung». Mehr Informationen rund um eine Solarthermieanlage finden Sie hier.

Obwohl solarthermische Anlagen durchaus ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, ist in den meisten Fällen eine Photovoltaik-Anlage zu empfehlen. Mit Photovoltaik kann nicht nur ein Grossteil des Haushaltsstroms selbst produziert werden. Überschüssiger Strom aus der Anlage kann auch zu einem Tarif ins Netz zurückgespeist werden.

Beispiel Strom aus dem Stromnetz Strom zur Einspeisung* CO2 Emission durch Stromverbrauch
Einfamilienhaus ohne Photovoltaik 4'500 kWh 0 kWh 108 kg / a
Einfamilienhaus mit Photovoltaik 2'250 kWh 9'750 kWh 54 kg / a
Einfamilienhaus mit Photovoltaik + Stromspeicher 900 kWh 8'400 kWh 22 kg / a

*Annahme: PV-Anlage mit 12 kWp Leistung; Stromproduktion ca. 12'000 kWh pro Jahr



CO2 neutral unterwegs mit Elektromobilität

Bild: Ein älterer Herr belädt mit der heimischen Wallbox sein Elektroauto
Gut geeignet fürs Eigenheim: Das Elektro-Auto

Die Elektromobilität gilt als einer der Hebel für CO2 Neutralität schlechthin. Immerhin ist der Verkehr mit einem Anteil von 32 % der grösste Verursacher von Treibhausgasemissionen in der Schweiz - und das ohne Einbeziehung des internationalen Flug- und Schiffsverkehrs.

Und im Gegensatz zu den Sektoren Gebäude und Industrie gab es hier seit 1990 wenig Verbesserung. Gerade die Verbreitung von Elektroautos gilt hier als Schlüssel zu besseren Emissionswerten.

Lange Zeit galten diese als zu kostspielig, um wirklich auf dem Markt Fuss zu fassen. Dies hat sich jedoch speziell in jüngster Vergangenheit geändert. Gerade die geltenden CO2-Vorschriften sollten laut einer Prognose von «auto-schweiz» (Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure) dazu beitragen, dass Angebot und Nachfrage von Stromern stark ansteigen. Sollte dies nicht eintreten, drohen den Importeuren Sanktionen. Weitere Informationen über aktuelle Elektromodelle auf dem Schweizer Automarkt und Trends zum Thema Elektromobilität finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Thema Elektromobilität.


Nachhaltiger Konsum

Zu einem nachhaltigen Leben gehört auch der Konsum. Im Alltag gibt es zahlreiche Faktoren, die zu einem ressourcenfreundlichen Verbrauch beitragen. Von nachhaltiger Mode über pflanzliche Ernährung bis hin zu «Zero Waste» sind die Möglichkeiten vielfältig.

Wer auf Nachhaltigkeitsziele im Alltag achten möchte, kann sich durch Tipps und Trends von Magazinen wie Go Green inspirieren lassen. Dort finden Sie neben Rezepten von Ernährungsexperten, Tipps für täglichen Umweltschutz und Neuigkeiten aus dem Bereichen Klima und Energie auch Informationen zu wirtschaftlich und sozial verantwortlichen Geldanlagen oder Artikel über Firmen mit nachhaltigen Produktinnovationen


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Bild: Gruene Erde
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Fazit: Was kann ich tun um nachhaltig zu leben?

Auf die Frage, wie es sich nachhaltig lebt, gibt es nicht nur die eine richtige Antwort. Der ökologische Fussabdruck, der letztendlich massgeblichen Einfluss auf den Klimawandel hat, setzt sich bei jedem von uns aus vielen Faktoren zusammen. Allerdings fallen einige davon mehr ins Gewicht als andere und haben somit einen grösseren Einfluss. Ein Grossteil der Treibhausgasemissionen eines Privathaushalts entfällt zum Beispiel auf das Heizen.

Den Energiebedarf eines Hauses zu senken, indem beispielsweise eine Dämmung installiert wird und im nächsten Schritt auf eine umweltfreundliche Heizung umzustellen, kann pro Jahr mehrere Tonnen CO2 einsparen. Eine Solaranlage zu installieren und damit vor Ort selbst Energie zu produzieren und zu verbrauchen, lohnt sich aus wirtschaftlicher und umwelttechnischer Sicht. Der Vorteil dieser Massnahmen ist, dass Investition und Installation einen einmaligen Aufwand darstellen, dessen Wirkung dann für mehrere Jahrzehnte anhält.

Nachhaltiger Konsum hingegen ist ein immer wiederkehrendes Thema, bei dem es keinen anschliessende Lösung gibt. Daher lohnt es sich, diesbezüglich auf dem Laufenden zu bleiben und sich regelmässig über Trends zum Thema Nachhaltigkeit zu informieren. So kann jeder seinen persönlichen Beitrag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft leisten.


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