Strom- und Energie-Verbrauch in der Schweiz

Ein Grossteil der Nebenkosten eine Hauses entfallen auf die Energie. Die wichtigsten Treiber sind der Energieverbrauch fürs Heizen und Warmwasser, sowie der Stromverbrauch im Haushalt. Dabei werden rund 2/3 der Energie zum Heizen benötigt.
Deshalb macht es meist Sinn beim Heizsystem erste Effizienzmassnahmen zu treffen. Oftmals bringt der Ersatz der bestehenden Heizung, zum Beispiel durch eine effiziente Wärmepumpe, schnell Einsparungen.
Durch gezielte Sanierungsmassnahmen, wie Dämmen oder einer Heizungssanierung, lassen sich bis zu 70 % der Energie fürs Heizen einsparen.
Energie-Verbrauch - Welche Werte sind normal?

Natürlich ist der Energie-Verbrauch für jedes Haus unterschiedlich und variiert stark nach der Bauart und Dämmung des Hauses, aber auch nach dem Lebensstil der Bewohner. Um ein Vergleichsmoment zu erschaffen und übersichtlich zu bleiben, beziehen sich alle Rechnungen im Folgenden auf ein Einfamilienhaus von 140 m² Wohnfläche in dem 4 Personen leben.
Die Variablen sind die unterschiedlichen Heizmethoden und Dämmgrade, die ein Haus haben kann. Auch bei diesen kann nicht jede Möglichkeit behandelt werden, weswegen wir uns auf einige gängige Beispiele beschränken. Für Fragen zu Ihrem konkreten Einzelfall stehen Ihnen selbstverständlich unsere kompetenten Berater jederzeit zur Verfügung. Um den Energie-Verbrauch praktisch darzustellen, muss zwischen Strom-Verbrauch und Heizbedarf unterschieden werden.
Der Strom-Verbrauch hängt von der Grösse des Hauses und seiner Bewohnerzahl ab. Er setzt sich aus dem Verbrauch aller Elektrogeräte zusammen. Für das beispielhafte Schweizer Durchschnittshaus mit vier Personen beträgt der Verbrauch etwa 4'500 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Der Heizbedarf ist relativ unabhängig von der Zahl der Bewohner und errechnet sich aus der Grundfläche und dem Dämmungsgrad des Hauses. Entsprechend kann er bei gleicher Gebäudegrösse erheblich schwanken, je nachdem wie gut das Haus gedämmt ist.
Zusätzlich muss zum Heizbedarf noch der Warmwasserbedarf addiert werden, der wiederum unabhängig von Dämmung ist und etwa 3'000 kWh im Jahr beträgt. Durch die Nutzung eines Wärmepumpenboilers lässt sich dieser Wert auf rund 1'000 kWh im Jahr senken.

Unsanierte Altbauten sind zumeist vor 1990 erbaut und haben einen hohen Heizbedarf. Sie sind nicht oder nur schlecht gedämmt und geben die meiste Heizenergie an die Umluft ab. Zur Berechnung wird ein durchschnittlicher Heizölbedarf von 21 Litern pro m² und Jahr angenommen, wodurch sich beim Beispielhaus ein Heizbedarf von rund 29'000 kWh im Jahr exklusive Warmwasser ergibt.
Nach den in der Schweiz geltenden Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) wird bei der vollständigen Sanierung von Altbauten ein Energiebedarf von nicht mehr als 8 Litern Heizöl pro m² und Jahr angestrebt, was rund 11'000 kWh im Jahr exklusive Warmwasser entspricht. Wer im Altbau Heizkosten sparen will, sollte die Installation einer Wärmepumpe in Betracht ziehen.
Noch härter sind die Anforderungen an Neubauten, die dem Minergie-Standard entsprechen sollen. Diese dürfen nicht mehr als 5 Liter Heizöl pro m² und Jahr benötigen. Dadurch benötigt das Beispielhaus unter diesen Voraussetzungen nur 7'000 kWh mehr, exklusive Warmwasser im Jahr.
Üblicher Stromverbrauch in der Schweiz
Der Strom-Verbrauch hängt vor allem davon ab, welche Elektrogeräte im Haus genutzt werden. Ein relativ fixer Wert, der von der Grösse des Hauses abhängt, ist Haustechnik. Diese umfasst den Strom, der grundsätzlich zum «Betrieb» des Hauses genutzt wird. Darunter fallen Lüftung, Steuerung der Heizung, eventuelle Aufzüge und elektrische Schliessanlagen. Bei einem Einfamilienhaus nimmt diese Rubrik rund 20 % des Gesamt-Strom-Verbrauchs ein.
Die restlichen 80 % entfallen auf jegliche Nutzung von Elektrogeräten: Kühlschrank, Computer, Mikrowelle, Waschmaschine und viele weitere. Der Wert von 4'500 kWh (Gesamtwert des Diagramms) ist ein Durchschnittswert an dem man sich orientieren kann. Die in der Grafik angenommenen Werte für die normalen Geräte sind Durchschnittswerte, sodass im Einzelfall starke Abweichungen vorliegen können.

Heizung - jährliche Energie- und Heizkosten in der Schweiz

Der grösste Teil der Energie, die ein Haushalt benötigt fällt auf das Heizen. Je nach Art der Heizung und der Dämmung des Hauses können so die Heizkosten die Strom-Kosten um ein Mehrfaches übersteigen. Das heisst, durch gute Dämmung und daraus resultierenden tieferen Heizbedarf lässt sich so effektiv Energie und damit Geld sparen.
Um den voraussichtlichen Heizbedarf und die sich daraus ergebenden Heiz-Kosten zu errechnen, bietet es sich an, den Heizwert der einzelnen Energieträger heranzuziehen. Als Heizwert bezeichnet man die bei der Verbrennung maximal nutzbare Wärmeenergie eines Energieträgers. Um den genauen Verbrauch einer Heizung zu errechnen, muss allerdings der Wirkungsgrad der Heizanlage berücksichtigt werden - so kann bei einer modernen Brennwertanlage ein effektiver Heizwert von bis zu über 100 % des eigentlichen Heizwertes erreicht werden, wenn die in den Abgasen enthaltene Kondensationswärme genutzt wird.
Bei einer modernen Wärmepumpe kann die gewonnene Heizenergie sogar 400 bis 500 % der eingesetzten elektrischen Energie betragen. Die Angaben zum Heizenergie-Bedarf einer Immobilie werden zumeist in der Form Liter Heizöl pro m² beheizter Fläche pro Jahr gemacht. Wenn man keine Ölheizung nutzt, kann einen diese Angabe verwirren. Zum Glück lässt sich dieser Wert, wie auch der Wert jedes anderen Brennstoffs auf die Kilowattstunde umrechnen.
Der effektive Heizwert errechnet sich dabei wie oben beschrieben, indem der Heizwert mit dem Wirkungsgrad der genutzten Heizung multipliziert wird. Bei einer älteren Ölheizung liegt der Wirkungsgrad bei etwa 80 %. Multipliziert mit dem Heizwert eines Liters Öl (9.6 kWh) erhält man einen effektiven Heizwert von 8.16 kWh, folglich benötigt man 0.13 Liter Öl, um eine Kilowattstunde thermischer Energie zu erzeugen. Im Folgenden wird aufgezeigt, welchen effektiven Heizwert andere Energieträger bieten.
Die gleiche Menge Heizenergie gewinnt man durch die Aufwendung von einer Kilowattstunde elektrischer Energie in einer Elektroheizung mit einem Wirkungsgrad von 100 %, der Verbrennung von 0.13 Kubikmeter Erdgas in einer Gas-Heizung (Wirkungsgrad 90 %) oder der Verbrennung von 0.25 kg Holzpellets in einer Pelletheizung (Wirkungsgrad 85 %). Ein wenig komplizierter ist die Berechnung bei einer Wärmepumpe. Hier hängt der Bedarf an elektrischer Energie mit der Jahresarbeitszahl (JAZ) zusammen, die angibt, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet.
Im Beispiel wird eine sehr gute Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 (entspricht Wirkungsgrad 400 %) genutzt (realistisch sind Wärmepumpen mit Wirkungsgraden zwischen 200 und 500 %) - Das bedeutet, dass die Wärmepumpe im Beispiel aus einer Kilowattstunde elektrischer Energie, die man ihr zuführt, vier Kilowattstunden thermischer Energie gewinnt, die zum Heizen genutzt werden können.

Wärmepumpe
In Neubauten ist die Wärmepumpe bereits Standard. Auch bei Heizungssanierungen gewinnt die Wärmepumpe immer mehr an Bedeutung. Das mit gutem Grund. Keine andere Heizung ist dazu in der Lage ihre Aufgabe derart umweltfreundlich zu erledigen. Zwar läuft die Wärmepumpe mit Strom, benötigt aber so wenig, dass es ein Leichtes ist, die benötigte Energie über Photovoltaik selbst zu gewinnen. Nutzt man diese Kombination, heizt man sein Haus nicht nur Klimaneutral ohne jeglichen CO2-Ausstoss, sondern macht seine Immobilie auch langfristig unabhängig von schwankenden Marktpreisen. Mehr über die verschiedenen Arten von Wärmepumpen und deren Wirtschaftlichkeit finden Sie hier.
Pelletheizung
Die Pelletheizung dreht das Rad der Geschichte zurück. Statt fossiler Brennstoffe nutzt sie den ältesten Brennstoff der Welt: Holz. Der Verbrennungsprozess selbst hat hingegen wenig mit einem normalen Holzfeuer gemeinsam. Mit modernster Technologie wird das Holz nahezu rückstandslos verbrannt. Dadurch erreicht die Pelletheizung extrem hohe Wirkungsgrade bei verhältnismässig geringem CO2-Ausstoss. Dadurch und durch die Tatsache, dass Holz ein regenerativer Rohstoff ist, erreicht die Pelletheizung ebenso wie die Wärmepumpe eine sehr gute Ökobilanz. Weitere Informationen rund um Pelletheizungen finden Sie hier.
Öl-Heizung

Die meisten unsanierten Häuser verfügen immer noch über eine alte Öl-Heizung. Da Öl anders als Gas nicht über eine Leitung direkt ins Haus geliefert werden kann, kauft man das Öl direkt von einem Händler, der es mit einem Tanklaster liefert und in einem Öltank lagert.
Hinzu kommt der hohe CO2-Ausstoss, den Heizöl verursacht. Dieser liegt bei rund 0.27 kg pro kWh, bei einem unsanierten Wohnhaus werden pro Jahr also rund 9.5 Tonnen CO2 in die Umwelt abgegeben. Zum Vergleich: Bei gleichem Heizbedarf werden sowohl mit der Wärmepumpe als auch mit der Pelletheizung deutlich weniger CO2 ausgestossen. Alles zum Thema Öl-Heizung finden Sie hier.
Erdgas-Heizung

Im Gegensatz zur Öl-Heizung wird das Heizmittel bei einer Gas-Heizung direkt über eine Leitung ins Haus geliefert. Das sorgt dafür, dass eine Gas-Heizung mit sehr viel weniger Platz auskommt und auch keine weiteren Vorkehrungen wie Brandschutztüren benötigt.
Zwar ist auch Gas ein fossiler Rohstoff und damit ökologisch betrachtet suboptimal, allerdings verbrennt Erdgas um einiges sauberer. Das senkt nicht nur den CO2-Ausstoss, sondern auch die Wartungskosten durch den Kaminfeger.
Der durchschnittliche CO2-Ausstoss einer modernen Gas-Heizung liegt mit rund 0.20 kg pro kWh zwar immer noch weit über den nicht fossilen Brennstoffen, aber deutlich unter dem Ausstoss von Heizöl. Mehr über die Vorteile und Nachteile einer Gas-Heizung lesen Sie hier.
Fazit: Energie-Verbrauch durch Gebäudesanierung senken

Möchte man nur seine Heizkosten senken, so ist es denkbar, direkt in eine neue Heizung zu investieren. Detaillierte Informationen zum Kauf einer neuen Heizung finden Sie hier. Gerade wenn Sie aber in einem älteren und unsanierten Haus leben, ist die Anschaffung einer neuen Heizung nicht unbedingt der erste Ansatzpunkt.
Zwar senkt der Heizungsersatz die laufenden Kosten, eine gleiche oder höhere Heizkosten-Ersparnis lässt sich aber möglicherweise durch die Sanierung der Dämmung oder Ersatz der Fenster herbeiführen. Beide Massnahmen senken nicht nur die Kosten, sondern direkt den Heizbedarf und wirken sich damit positiv auf den Geldbeutel auch auf die Umwelt aus.
Alles rund um das Thema Dämmung finden Sie hier. Unter idealen Umständen lassen sich so bis zu 70 % des Heizbedarfs und in direkter Folge der Heiz-Kosten einsparen (Quelle: co2online). Danach kann auch die neue Heizung kleiner dimensioniert werden, was neben den laufenden Kosten auch die Investitionskosten für die neue Heizung senkt. In Verbindung mit erneuerbaren Energien lässt sich der CO2-Ausstoss sogar um über 95 % senken.
Natürlich bedeutet eine Sanierung in diesem Massstab hohe Investitions-Kosten, allerdings stellen viele Kantone der Schweiz eine Förderung zur Verfügung. Welche Förderung Ihnen konkret zur Verfügung steht, haben wir hier detailliert aufgeführt. Im Normalfall ist aber sowohl aus ökologischer als auch finanzieller Sicht zu einer Modernisierung der Heizung zu raten. Diese lohnt sich ökologisch und ökonomisch, selbst ohne staatliche Förderung. Empfehlenswert ist dabei stets die Beratung durch einen Experten. Dieser kann Ihnen konkrete Prognosen darüber geben, wie viel Sie im Einzelfall sparen können.
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