Klimaneutral leben und wohnen - CO2-Ausstoss verringern, vermeiden und kompensieren
Den Klimawandel aufzuhalten wird immer wichtiger und schwieriger – bis 2030 will die Schweiz ihre Emissionen halbieren, bis 2050 strebt sie Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen an. Bis 2020 sollten die Emissionen im Vergleich zu 1990 um 20 % reduziert werden – ein Klimaziel, das knapp verfehlt wurde. Die Zeit drängt.
Treibhausgas-Emissionen, vor allem CO2, sind das grosse Problem, da sie die Zusammensetzung der Atmosphäre verändern, sodass diese durch die Einstrahlung der Sonne stärker und schneller erwärmt wird. Das bringt Ökosysteme mehr und mehr durcheinander, zerstört sie sogar. Steigende Meeresspiegel, Absterben von Flora und Fauna sowie extreme Wetterphänomene sind die Folge.
Durch Verkehr, Heizen, Energieverbrauch, Ernährung und Konsum im alltäglichen Leben produziert jeder Mensch Emissionen, von denen sich einige nicht gänzlich vermeiden lassen. Das Gute daran: Wir haben es in der Hand und jeder kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, um das Klima zu verbessern.
Wie kann man klimaneutral werden und potenziell Netto-Null erreichen, oder sogar klimapositiv werden und dem Klimawandel aktiv entgegenwirken? Wir erklären die verschiedenen Konzepte, wie Ihr eigener CO2-Abdruck entsteht und wie Sie ihn berechnen – und welche Möglichkeiten Sie haben, um zu verringern, zu vermeiden und zu kompensieren.
Klimaneutral, Netto-Null, Negativemissionen – Was ist das alles?
Im Umwelt- und Klimaschutzkontext wird oft über diverse verschiedene Konzepte gesprochen und es werden Begriffe verwendet, die zwar themenverwandt sind, jedoch unterschiedliche Dinge meinen.
Damit verständlich ist, worüber wir im folgenden Text sprechen, hier eine Übersicht der wichtigsten Begriffe und ihrer Definitionen:
CO2-neutral | Sie gleichen Ihre CO2-Emissionen durch eine gleichwertige Emissionsverringerung an anderer Stelle aus. Kurz: Sie verursachen keine Netto-Veränderung CO2-Gehalts in der Atmosphäre. |
---|---|
Klimaneutral | Ähnlich wie CO2-Neutralität, aber es berücksichtigt nicht nur CO2, sondern alle Treibhausgase und ihre Auswirkungen auf das Klima. Kurz: Sie haben keine Nettoauswirkungen auf das Klima. |
Netto-Null | Beschreibt einen Zustand, in dem die aktiv durch Negativemissionen aus der Atmosphäre entnommenen Treibhausgase den erzeugten CO2-Emissionen entsprechen. Kurz: Ihre Emissionen und Negativemissionen halten sich die Waage. |
Negativemissionen | Negativemissionen beschreiben den Entzug von Treibhausgasen aus der Atmosphäre durch biologische, mechanische oder chemische Prozesse. Kurz: Sie fördern Projekte, die aktiv Treibhausgase aus der Atmosphäre entfernen. |
Klimapositiv | Sie gleichen nicht nur eigene Emissionen aus, sondern beseitigen durch Negativemissionen auch mehr Treibhausgase aus der Atmosphäre, als Sie produzieren. Kurz: Sie neutralisieren nicht nur laufende Emissionen, sondern verbessern aktiv das Klima. |
Klimaschutz-Ziel: Netto-Null bis 2050
Um bis 2050 das Ziel Netto-Null zu erreichen, sind emissionsverringernde Massnahmen am wichtigsten. Der Umstieg von fossilen auf regenerative Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft, nachhaltige Produktion und Logistik von Waren und weniger Verkehrsemissionen durch mehr E-Mobilität sind wichtige Schritte. Auch der Emissionsausgleich durch Kompensationsprojekte zählt zu diesen Massnahmen.
Durch diese Massnahmen können die Restemissionen jedoch nicht auf Null reduziert werden. Deshalb ist es nötig, die sogenannten Negativemissionen zu produzieren. Diese entfernen Treibhausgase aus der Atmosphäre, sodass die Netto-Emissionen weiter – und sogar bis unter Netto-Null – verringert werden könnten. Wird nach Erreichen des Nullpunktes weiter negativ emittiert, wirkt das sogar klimapositiv.
Negative Emssionen entstehen beispielsweise durch biologische Prozesse wie Aufforstung von Wäldern, Kohlenstoff-Anreicherung in Böden oder Restauration von Riffen und Seegrasbeständen. Dadurch wird Kohlenstoff der Atmosphäre entzogen und in Bäumen, Böden oder Meeren gespeichert. Auch Pyrolyse zählt hierzu – also die Herstellung von Pflanzenkohle, die Kohlendioxid effektiver bindet.
Aber auch Technologie kann helfen. Durch «Abscheidung» genannte Prozesse lässt sich CO2 aus industriellen Abgasen vom Entweichen in die Atmosphäre abhalten oder schlicht aus der Umgebungsluft entfernen und unterirdisch speichern. Dies ist auch bei der Produktion von Energie durch die Verbrennung von Biomasse möglich – diese Kombination aus biologischen und technologischen Prozessen entfernt bestehendes CO2 aus der Atmosphäre und verhindert das Entweichen von neuem.
Was ist der CO2-Fussabdruck?
Der CO2-Fussabdruck ist die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen, die Personen oder Unternehmen verursachen. Er berücksichtigt Emissionen aus Quellen wie Energieverbrauch, Transport, Landwirtschaft, Entwaldung, Industrieprozessen und Abfallwirtschaft. In 2021 lag der Fussabdruck innerhalb der Schweiz bei 43.4 Millionen Tonnen pro Jahr, was rund 5 Tonnen pro Kopf entspricht.
Rechnet man jedoch den Import und Export von Gütern, Strom und mehr mit ein, waren es über 113 Millionen Tonnen pro Jahr, oder durchschnittlich rund 13 Tonnen pro Kopf – internationale Flüge nicht eingerechnet.
Zur Einordnung: Die Schweiz hat das Pariser Klimaabkommen ratifiziert. Das Ziel ist, die Emissionen bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren und so die globale Erwärmung auf 1.5 Grad zu begrenzen. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 50% reduziert werden. Um diese Ziele zu erreichen, dürften nur 0.6 Tonnen Treibhausgase pro Jahr und Schweizer Kopf produziert werden. Der weltweite Durchschnitt liegt derzeit bei rund 6 Tonnen pro Kopf.
Bei der Berechnung des Fussabdrucks wird nicht nur der Ausstoss von Kohlendioxid berücksichtigt. Auch Gase wie Methan und Distickstoffoxid werden mit einbezogen. Sie werden zwar in wesentlich geringeren Mengen ausgestossen, sind aber bis zu mehrere hundertmal schädlicher für die Umwelt. Zusammengefasst spricht man hier oft von CO2-Äquivalenten, oder «CO2e».
Wie entstehen die Emissionen?
Die grössten Verursacher von Treibhausgas-Emissionen sind grosse Unternehmen aus Energieversorgung, Landwirtschaft, Verkehr und Produktion. Bei der Stromerzeugung aus Kohle oder Öl entsteht vor allem CO2. In der Landwirtschaft, besonders durch Fleischproduktion, durch industrielle Prozesse sowie durch Abfallverarbeitung und Müllhalden werden ausserdem viel Methan und Distickstoffoxid frei.
Aber auch Privatpersonen leisten ihren täglichen, zwar vergleichsweise kleinen Beitrag – insbesondere, wenn sie Produkte aus den oben genannten Quellen konsumieren und nutzen. Der wird jedoch zu einer nicht zu vernachlässigenden Menge, wenn viele Menschen «mitmachen»:
Flugreisen | 375 g CO2e / Kilometer und Person |
---|---|
Autofahrten (Benzin/Diesel) | 222 g CO2e / Kilometer und Person |
Verzehr von Fleischprodukten | 200 g CO2e / 200-g-Rindersteak |
Heizen mit Erdgas | 250 g CO2e / kWh |
Stromverbrauch (Schweizer Strommix) | 128 g CO2 / kWh |
Die eigenen Emissionen berechnen
Um herauszufinden, wie es um Ihren Fussabdruck steht, können Sie den CO2-Rechner unseres Partners myclimate nutzen. Neben dem Alltags-Fussabdruck lassen sich auch die Emissionen von beispielsweise Flügen und Autofahrten, oder die des eigenen Haushaltes berechnen. Anschliessend lassen sie sich ausserdem direkt «kompensieren», doch dazu später mehr.
Fussabdruck |
Autofahrten |
Flug |
Haushalt |
Projekt |
Am wichtigsten: Emissionen vermeiden und reduzieren
Möchten Sie Ihren Fussabdruck massgeblich und nachhaltig verkleinern, sollte der erste Schritt die komplette Vermeidung von bestimmten Emissionen sein, oder zumindest deren Reduktion. Hier sind 10 Tipps, mit denen Sie im Alltag Emissionen und zusätzlich auch Kosten einsparen – nicht ohne Grund ähneln viele von ihnen unseren Energiespartipps:
Beheizen Sie Ihr Haus mit einer Wärmepumpe, um unabhängig von fossilen Heizmitteln zu werden und bis zu 4 Tonnen CO2e im Jahr einzusparen. |
---|
Installieren Sie, wenn möglich, eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach oder koordinieren Sie sich zu einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch. Das kann die Emissionen des eigenen Stromverbrauchs halbieren. |
Isolieren und dämmen Sie Ihr Haus, um die Heiz- und Kühlkosten sowie die damit verbundenen Emissionen, um bis zu 10 % zu senken. |
Vermeiden Sie alle unnötigen Flug- und Schiffsreisen. Insbesondere Urlaubsflüge ins Ausland oder Kreuzfahrten haben einen gewaltigen Impact auf das Klima. |
Nutzen Sie, wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel, gehen Sie zu Fuss oder fahren Sie mit dem Fahrrad, statt mit dem Auto, sparen sie bis zu 2.5 Tonnen CO2e. Ist das Auto unverzichtbar, sollte es ein elektrisches sein - das spart immerhin zwischen 1.5 und 2 Tonnen. |
Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum sowie den Konsum von Milch- und anderen tierischen Produkten, um bis zu 2 Tonnen CO2e im Jahr einzusparen. |
Beziehen Sie Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar-, Wind- oder Wasserkraft für Ihr Zuhause und Ihr Unternehmen. |
Unterstützen Sie eine saubere Energiepolitik und setzen Sie sich für die Nutzung erneuerbarer Energien ein. |
Unterstützen Sie Unternehmen, die sich für die Verringerung ihrer CO2-Bilanz und die Förderung von Nachhaltigkeit einsetzen. |
Kaufen Sie Kompensationszertifikate, Pflanzen Sie Bäume und unterstützen Sie Aufforstungsprojekte, um unvermeidbare Emissionen auszugleichen und sogar Negativemissionen zu produzieren. |
Die grössten Alltags-Klimasünder
Flugzeug und Auto sind zwei der grössten Klimasünder. Besonders auf Flugreisen sollten Sie verzichten – dann sparen Sie rund 2 Tonnen CO2e pro durchschnittlichem Langstreckenflug (Hin- und Rückflug Zürich-New York, Economy-Klasse). Noch schlimmer sind Kreuzfahrten. Zwei Personen, die eine Woche auf einem durchschnittlichen Kreuzfahrtschiff verbringen, produzieren dabei über 5 Tonnen CO2e.
Das durchschnittliche Schweizer Auto legt jährlich circa 13’000 Kilometer zurück. Legt man diese stattdessen konsequent mit den Schweizer öffentlichen Verkehrsmitteln zurück, spart man durchschnittlich rund 2.5 Tonnen CO2e im Jahr.
Darüber hinaus tragen tierische Produkte in Ernährung, Kleidung und Kosmetik massgeblich zum Treibhausgas-Ausstoss bei. Wer auf einen vegetarischen oder sogar veganen Lebensstil umsteigt, vermeidet so 1-2 Tonnen CO2e-Emissionen jährlich. Möchte oder kann man nicht verzichten, sollte man zumindest darauf achten, die Produkte lokal zu beziehen, um durch Import entstehende Emissionen zu vermeiden.
Strom und Heizung sind neben Verkehr und tierischen Produkten Hauptfaktoren beim persönlichen CO2-Fussabdruck. Hier sollten Sie darauf achten, möglichst nur Strom aus erneuerbaren Energiequellen und beispielsweise Fernwärme zum Heizen von Ihren Versorgern zu beziehen. Mieter in Mehrfamilienhäusern können sich beispielsweise zu einem ZEV zusammentun, um Solarstrom nutzen zu können.
Wärmepumpe, Photovoltaik, E-Mobility: So tun Sie in Eigenheim noch mehr für das Klima
Weitere Schritte in Richtung Klimaschutz können Eigenheimbesitzer gehen: Für klimafreundliches Heizen im Eigenheim empfiehlt sich beispielsweise eine Wärmepumpe. Betreibt man die Pumpe mit Schweizer Verbraucher-Strommix, verringert das den eigenen Fussabdruck bereits um gut 3.4 Tonnen, verglichen mit einer Gasheizung. Nutzt man Ökostrom oder betreibt man die Pumpe mit einer eigenen Solaranlage, spart man sogar circa 3.7 Tonnen. (Standardhaus: 20’000 kWh Wärme / Jahr).
Steigt man von einem Benziner oder Dieselauto auf ein Elektroauto um, spart man etwa 1.7 Tonnen CO2e pro Jahr ein, wird es mit dem Schweizer Strommix geladen. Nutzt man eine eigene Solaranlage zum Laden, spart dies je nach Anlagengrösse und Fahrleistung nochmal bis zu mehrere hundert Kilogramm Emissionen mehr.
Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach installiert, kann einen Teil des eigenen Strombedarfs mit sauberem Solarstrom decken. Mit Schweizer Verbraucher-Strommix fallen für ein Einfamilienhaus circa 580 kg Emissionen im Jahr an. Mit einer eigenen Solaranlage lassen sie sich um gut 300 kg reduzieren (Standardhaus: 4’500 kWh Strom / Jahr).
Eine realistische Beispielrechnunge für ein durchschnittliches Schweizer Einfamilienhaus haben wir hier grafisch für Sie aufbereitet. Sie zeigt, wie die oben genannten Massnahmen Ihre Emissionen Schritt für Schritt massiv verringern, und was am Ende noch an Ausstoss «übrigbleibt», der sich nicht vermeiden lässt.
Eine Photovoltaikanlage, die eine Wämepumpe betreibt und gleichzeitig auch noch das Elektroauto lädt – drei grosse Schritte zum Verringern des eigenen Fussabdrucks. Der Bedarf an fossilen Brennstoffen sinkt effektiv auf null. Dafür steigt der Stromverbrauch, Wärmepumpe und E-Auto eingerechnet, eines durchschnittlichen Einfamilienhauses auf rund 12’000 kWh Strom im Jahr.
Diesen Bedarf kann man zu möglichst grossen Teilen aus selbstproduziertem Solarstrom durch eine Photovoltaikanlage (55 g / kWh) decken, und den Rest aus Netzstrom (Schweizer Verbraucher-Mix; 128 g / kWh). Auf den Lebenszyklus der Anlagen gerechnet, reduziert man die Emissionen von knapp 7.6 Tonnen um fast 6 Tonnen auf nur noch rund 1.7 Tonnen CO2e pro Jahr. Mit einem Stromspeicher wird man sogar noch unabhängiger von Netzstrom.
Energetische und ökologische Amortisation
Energetisch sind die klimafreundlichen Alternativen nach nur wenigen Jahren amortisiert. Die energetische Amortisation beschreibt den Zeitraum, den etwa eine Wärmepumpe benötigt, um so viel Energie zu produzieren, wie zur Herstellung benötigt wurde.
Die ökologische Amortisation – also der Ausgleich der Treibhausgas-Emissionen bei der Herstellung – kann jedoch ungleich länger dauern. Das hängt davon ab, ob sie etwa mit Verbraucherstrommix oder Solarstrom betrieben wird, und wie «sauber» der Herstellungsprozess war.
Den reinen Energieaufwand der Produktion einer Wärmepumpe hat diese nach nur etwa einem halben Jahr Betriebszeit wieder ausgeglichen. Ökologisch betrachtet kann die Amortisation etwas länger dauern, da eine Wärmepumpe über den für den Betrieb nötigen Strom weiterhin nicht zu vernachlässigende Emissionen produziert. Die Wärmepumpe aus unserem Beispiel wäre nach weniger als einem Jahr ökologisch amortisiert.
Auch eine durchschnittliche Solaranlage ist heutzutage je nach Effizienz der verwendeten Solarmodule, der Stromnetzeffizienz am Produktionsort und der Sonneneinstrahlung am Einsatzort schon nach kurzer Zeit energetisch amortisiert. In Europa dauert der energetische Ausgleich durchschnittlich nur rund ein Jahr.
Im laufenden Betrieb produziert eine Solaranlage keine Emissionen. Die ökologische Amortisation hängt daher stark von den Gegebenheiten am Herstellungsstandort ab, sowie von der Nachhaltigkeit der Recyclingmethoden. Aufgrund der geringen Emissionseinsparungen im Vergleich zum Schweizer Strommix amortisieren sich Solaranlagen in der Schweiz ökologisch betrachtet recht langsam.
Module aus China sind aufgrund des dort verwendeten Strommixes verhältnismässig «schmutzig» und benötigen entsprechend lange für den Ausgleich. Im Rahmen unseres Beispiels würde die ökologische Amortisation fast 30 Jahre dauern – länger als die Lebensdauer der meisten Solarmodule.
Module, die beispielsweise wie solche von Meyer Burger in Deutschland mit erneuerbarem Strom produziert und nachhaltig recycelt werden, amortisieren sich entsprechend schneller. Sie sind oft etwas teurer als ihre weniger ökologisch wertvollen Schwesterprodukte aus China. Unsere Beispielanlage bräuchte mit diesen Modulen rund 20 Jahre für die ökologische Amortisation.
Letzte Alternative – Emissionen kompensieren
Hat man bereits alle Möglichkeiten ausgenutzt, um Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren, bleibt immer noch ein kleiner, quasi unvermeidbarer Fussabdruck zurück. Um diesen zu neutralisieren, kann man sogenannte Klima- oder CO2-Zertifikate erwerben: Man investiert in Klimaschutz-Projekte im Inland oder Ausland, die dort für eine Reduktion von Treibhausgas-Emissionen sorgen.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um Aufforstungsprojekte, Renaturierung von Mooren, Erschliessung erneuerbarer Energien im Ausland, oder Förderung von Wärmepumpen-Heizungen oder einen elektrifizierten öffentlichen Nahverkehr. Durch diese Projekte werden Emissionen an anderer Stelle vermieden, oder im Falle von Aufforstungsprojekten sogar Negativemissionen verursacht.
Als Beispielrechnung: Folgt man vollständig unserem obigen Rechenbeispiel und steigt von einer Gasheizung, einem Benzinauto und Netzstrom auf Wärmepumpe, E-Auto und Solaranlage um, könnte man die jährlichen Kompensationskosten dadurch von circa 220 CHF für 7.6 Tonnen CO2e auf rund 50 CHF für rund 1.7 Tonnen CO2e senken. Mit einem Kompensations-Abo lassen sich solche jährlichen Emissionen direkt ausgleichen.
Je nach Menge der kompensierten Emissionen erhält man sogenannte CO2-Zertifikate. Diese belegen, dass durch die Investition an anderer Stelle Emissionen in gleicher Höhe vermieden werden, und so auch der eigene, unvermeidbare Fussabdruck vollständig oder teilweise kompensiert wurde. Mehr Informationen und Möglichkeiten für die Berechnung und den Ausgleich Ihres Fussabdrucks finden Sie auf unsere Seite zu CO2-Kompensation.
Fazit und Empfehlung
Die wirklich wirksamen, nachhaltigen Schritte in Richtung Klimaneutralität sind klar der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien bei Strom, Heizung und Mobilität, sowie die Reduktion von Tierprodukten im Alltag. Bei letzterem können wir nur eine Empfehlung aussprechen. Wenn Sie jedoch Interesse am Umstieg auf umweltfreundliche Strom-, Heiz- und Mobilitätslösungen haben, können wir Sie mit detaillierten Informationen und fachkundigen Partnern unterstützen.
Welche Vorteile Ihnen eine Wärmepumpe bietet, wie Sie Ihr Haus noch effizienter mit einer Solaranlage mit grünem Strom versorgen, und was sie über Elektroautos und Ladestationen wissen müssen, finden Sie auf unseren Themenseiten. Wie sich Ihre CO2-Bilanz durch eine nachhaltige Heizung oder Photovoltaik auf dem Dach verbessert, berechnen Sie ausserdem mit unserem Heizungsrechner und Solarrechner.