Checkliste für Ihre energetische Sanierung

Viele Gebäude in der Schweiz haben ein unerschlossenes Potenzial. Was spricht also dagegen, Ihr Eigenheim durch eine energetische Sanierung zu optimieren? Eine Sanierung erhöht nicht nur den Wohnkomfort, sondern spart Kosten.
Doch wie kann das Sparpotential erschlossen werden? Und wie sollte man bei einer energetischen Sanierung vorgehen?
Die folgende Checkliste hilft Ihnen, sich Ihren persönlichen Sanierungsfahrplan zusammenzustellen!
Allgemeines zur energetischen Sanierung
Die energetische Sanierung ist die Modernisierung eines Gebäudes oder einzelner Gebäudeteile in den Bereichen Dach, Dämmung, Fenster, Heizung, Lüftung oder Solaranlagen. Eine Sanierung dient nicht nur der Reduzierung der Energiekosten, sondern sorgt auch für einen umweltschonenden Energieverbrauch, ein verbessertes Wohnklima und eine optische Aufwertung des Eigenheims.
Für die meisten Hauseigentümer gibt es eine enome Vielzahl an theoretisch möglichen Massnahmen. Worauf es jedoch am Ende bei der Entscheidung ankommt, ist meistens das Preis-Leistungs-Verhältnis. Es stellt sich also die Frage, welche Massnahmen sich wirklich lohnen, wenn nur 1 oder 2 Lösungen durchgeführt werden können. Die energetisch optimierte ist dabei nicht immer die wirtschaftlichste Lösung.
Die beste Sanierung ist also immer diejenige, die zu Ihrer Immobilie, Ihrem Budget und Ihrem Leben passt. Deswegen sollte stets der Einzelfall betrachtet werden, um die richtige Lösung zu finden. In den folgenden Abschnitten finden Sie deshalb eine Sanierungs-Checkliste, die Ihnen eine breite Übersicht für Gebäude in der Schweiz abdeckt.
Quelle: © KfW / youtube.com
Checkliste: Ein Fahrplan für Ihre Sanierung
Wir haben für Sie einen Fahrplan zusammengestellt, der Ihnen bei Ihrer Sanierung helfen soll, die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit zu treffen. Bedenken Sie doch, dass besonders der Ist-Zustand des Gebäudes meist nur von einem sachverständigen Energieberater beurteilt werden kann. Anhand der Checkliste sehen Sie jedoch, wann der Energieberater benötigt wird und wann Sie auf ihn verzichten können.
1. Informationen einholen
Sanierungsbedarf feststellen | Welche Mängel oder Probleme sind auf den ersten Blick ersichtlich? |
Massnahmen sichten | Informieren Sie sich vorab ein wenig über die verschiedenen Massnahmen und technischen Möglichkeiten. |
Über Förderung und Finanzierung informieren | Welche Sanierungen werden in Ihrem Kanton gefördert? Welche Finanzierungen bietet Ihre Bank? Kommt ein Privatkredit für Sie in Frage? |
2. Planung und Angebote
Budget und Prioritäten abklären | Wie viel können / möchten Sie ausgeben? Was wollen Sie unbedingt erreichen? |
Ortsbegehung mit Energieberater | Ein Energieberater kann vor Ort eine genaue Einschätzung zu Ihrem Haus und zu sinnvollen Sanierungen abgeben. |
Energieberater stellt eine Empfehlung aus | Die Ergebnisse aus der Energieberatung werden schriftlich festgehalten. |
Handwerker-Angebote einholen | Auf Grundlage der Ergebnisse können Sie für ausgewählte Sanierungen Angebote einholen. |
3. Entscheidungen treffen
Angebote vergleichen | Vergleichen Sie die Angebote in Ruhe hinsichtlich Preis und Qualität der Arbeiten. |
Für Massnahmen entscheiden | Welche Massnahme passt zu Ihrem Budget? Was muss unbedingt erledigt werden? |
Sanierungs-Reihenfolge beachten | Wichtig: Besonders Dämmungen haben grossen Einfluss auf spätere Sanierungen. Selbst wenn nicht sofort gedämmt wird, muss feststehen, ob überhaupt gedämmt werden soll. |
Förderung beantragen | Beantragen Sie die entsprechenden Zuschüsse in Ihrem Kanton. |
Handwerker beauftragen | Nach Bewilligung der Förderung können Sie die Sanierungen in Auftrag geben. |
4. Umsetzung und Übergabe
Umsetzung zum gewünschten Termin | Alle erforderlichen Arbeiten werden zum gewünschten Termin umgesetzt. Übliche Dauer: eine Woche bis mehrere Monate. |
Anschluss und Übernahme | Technische Anlagen werden in Betrieb genommen, die abgeschlossene Sanierung wird an Sie übergeben. |
Ist-Zustand Ihres Eigenheims ermitteln

Bevor Sie eine energetische Sanierung vornehmen, ist es ratsam, sich professionellen Rat einzuholen. Der Ist-Zustand Ihres Eigenheims bezieht sich dabei auf die aktuelle energetische Beschaffenheit Ihres Gebäudes, die von einem Fachmann begutachtet und beurteilt werden kann.
Weil es eigentlich keine Pauschallösungen bei einer energetischen Sanierung gibt, ist die Ermittlung des Ist-Zustandes besonders wichtig, um darauf aufbauend die richtigen Entscheidungen zu treffen. Je nach Ausgangssituation ändert sich nämlich die Kette sinnvoller Massnahmen.
Für eine umfassende Analyse empfiehlt sich in der Schweiz der sogenannte Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK). Einfach gesagt zeigt dieses professionelle Gutachten an, wie viel Energie ein Wohngebäude für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und andere elektrische Verbraucher benötigt. Der Gebäudeenergieausweis ist schweizweit einheitlich und alle GEAK-geprüften Gebäude können auf einen Blick verglichen werden!
Was genau bringt der GEAK?
- Auskunft über den energetischen Ist-Zustand einer Liegenschaft sowie das energetische Verbesserungspotenzial von Gebäudehülle und Gebäudetechnik.
- Planung von Modernisierungsmassnahmen von Gebäuden.
- Hausbegehung: der GEAK-Experte erkennt Schwachstellen des Gebäudes und vermerkt sie in einem Bericht.
- an individuelle Bedürfnisse und Möglichkeiten abgestimmtes Investitionsbudget ermöglicht eine Etappierung der Massnahmen.
- Transparenz beim Kauf- oder Mietentscheid
Mögliche Ausgangssituationen
Die Frage, die sich Ihnen zuerst stellen sollte, ist, ob Ihr Haus aktuell noch bewohnbar ist. Wenn die Heizung kaputt ist, das Dach Löcher hat oder die Fassade bröckelt, dann muss ohnehin eine Sanierung durchgeführt werden. In diesem Fall wird Ihnen jeder Experte dazu raten, gleichzeitig mit den Reparaturen auch eine energetische Sanierung durchzuführen.
Ausgangssituation | Welche Sanierung lohnt sich? |
---|---|
Etwas ist kaputt (Heizung, Dach, etc.) | Reparatur kombiniert mit energetischer Sanierung |
Es ist nichts kaputt, Substanz und Technik des Gebäudes sind aber veraltet | Energetische Sanierung lohnt sich |
Es ist nichts kaputt, Substanz und Technik des Gebäudes sind in einem guten Zustand | Photovoltaik lohnt sich, energetische Erneuerung im Einzelfall prüfen |
Wenn keine direkten Mängel vorliegen, müssen Sie hinterfragen, ob der aktuelle Zustand Ihres Gebäudes noch modern ist. Sollten Sie diese Frage mit ja beantworten, dann können Sie sich glücklich schätzen. Eventuell kann die Aufwertung des Gebäudes zum Beispiel durch die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage etwas für Sie sein, ansonsten besteht kein grosser Handlungsbedarf.
Gegebenenfall kann noch geprüft werden ob eine energetische Erneuerung, zum Beispiel der Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe mittelfristig Sinn machen könnte. Andernfalls kann es aber auch sein, dass Sie der Meinung sind, dass ihre Gebäudehülle und -technik hoffnungslos veraltet und die Substanz nicht mehr zeitgemäss ist. In diesem Fall ist es sinnvoll, über eine energetische Sanierung nachzudenken und Massnahmen in die Wege zu leiten.
Welche Sanierungs-Massnahmen gibt es?
Das Eigenheim kann viele energetische Schwachstellen besitzen. Ob nicht gut isolierte Fenster oder eine schwache Dach- oder Aussendämmung, es gibt immer genügend Baustellen, je älter eine Immobilie wird. Wenn Sie es leid sind, zu hohe Energiekosten zu bezahlen und dabei gleichzeitig auch noch die Umwelt zu belasten, dann sollten Sie sich rechtzeitig mit den Möglichkeiten zur Verbesserung auseinandersetzen.
Um Ihnen einen ersten Überblick zu verschaffen, haben wir für Sie die wichtigsten Massnahmen tabellarisch aufgelistet und das jeweilige Energiesparpotential hinzugefügt. Dieses liegt je nach Massnahme zwischen 7 - 60 %. Das Einsparpotential bezieht sich dabei auf Energie und Finanzen gleichermassen, wobei die Einsparungen im Einzelfall nicht parallel verlaufen.
Sanierungsmassnahme | Typ | Einsparpotential |
---|---|---|
Neue Heizung | Wärmepumpe, Pelletheizung, Hackschnitzelheizungen, Holzheizungen | 10 - 30 % |
Fassadendämmung | Kerndämmung, Aussendämmung, Innendämmung | 21 % |
Dachdämmung | Flachdachdämmung, Ausparrendämmung, Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung, Geschossdeckendämmung | 15 % |
Neue Fenster | Verglasung (2-fach,3-fach, Isolierglas) Rahmen (Kammern und Isolationskern), Öffnungsmechanismen, Fensterarten, Beachten Sie den Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) | 8 % |
Photovoltaik | Gewinnt Strom, welche verkauft oder selbst genutzt werden kann | 30 - 60 % |
Solarthermie | Unterstützt die Heizung mit Sonnenwärme | 7 - 20 % |
Quelle: Schätzung für Sanierungsprojekte bei Einfamilienhäusern, Einsparpotential: CO2online, Dezember 2017
Die richtige Reihenfolge beachten

Jede energetische Sanierung eines Gebäudes ist individuell und sollte zu Ihrem Budget und Leben passen. Entscheidend ist, dass Sie für Ihr Gebäude eine möglichst sinnvolle Reihenfolge bei der energetischen Sanierung beachten.
Wenn Sie aus finanziellen Gründen keine Gesamtsanierung vornehmen möchten, ist es in vielen Fällen sinnvoll, zunächst das Gebäude vernünftig zu dämmen und neue Fenster zu installieren. Darauf folgt meistens die Installation einer neuen Heizung. Diese Reihenfolge ist sinnvoll, weil sich der Heizwärmebedarf durch neue Fenster und die verbesserte Dämmung verringert.
Wenn Sie erst den Heizkessel austauschen und später das Haus dämmen, kann es sein, dass der Kessel zu gross ausgelegt ist und somit die Einsparpotentiale nicht voll ausgeschöpft werden. Allerdings ist eine Dämmung auch nicht gerade günstig. Bei sehr kleinem Budget sollten Sie also zuerst die Heizung austauschen, obgleich Sie genau wissen müssen, ob im Anschluss irgendwann doch noch gedämmt werden soll. Diese Entscheidung kann dann beim Einbau der neuen Heizung mit einbezogen werden.
Mithilfe eines Energieberaters können Sie feststellen welche Sanierungen am Haus sowieso anstehen. Das heisst, wenn Ihr Dach zum Beispiel schon sehr alt ist, sollte man es zuerst dämmen und dann immer Gegenseitigkeiten beachten, zum Beispiel, dass auch der Dachüberstand gleich so gross gestaltet werden sollte, dass eine möglicherweise spätere Dämmung der Fassade kein Problem darstellt. Wichtig ist die sinnvolle Verknüpfung unterschiedlicher Massnahmen. Zusammen mit Energieheld und einem Energieberater aus Ihrer Nähe können Sie sich ganz einfach einen Sanierungs-Fahrplan erstellen lassen.
Ideale Vorgehensweise bei Sanierungen

- Massnahmen sollten zu Ihrem Budget und Leben passen
- Erst das Gebäude dämmen, dann eine passende Heizung installieren
- Alternativ spätere Dämmung bei neuer Heizung berücksichtigen
- Verknüpfen Sie anstehende Reparaturen mit der Sanierung
Diese Sanierungen lohnen sich wirklich

Wenn aus Budgetgründen nicht alle Massnahmen zeitgleich durchgeführt werden können, lohnt es sich aus praktischer Sicht, zuerst eine neue Heizung zu installieren, da der Planungs- und Kostenaufwand häufig geringer ist als bei einer Dämmung oder beim Einbau neuer Fenster.
Der Einbau einer neuen Brennwertheizung amortisiert sich in wenigen Jahren: rund CHF 23'000 bezahlen sie für eine neue Brennwert-Gasheizung. Durch die Einsparung an Energiekosten amortisieren sich die entstehenden Kosten bereits nach einigen Jahren. Besonders effizient sind Wärmepumpen, auch wenn sie mit einen Preis ab etwa CHF 30'000 deutlich teurer sind. Sie beziehen die Energie aus der Umwelt (Erde, Luft, Wasser) und wandeln sie in Heizwärme für das Gebäude um.
Zudem kann in Verbindung mit einem Ökostromanbieter CO2-neutral geheizt werden. Komplexe Alternativen wie Pelletheizung, BHKW oder eine Brennstoffzelle sind eher auf lange Sicht und nur mit einem ausgefeilten Gesamtkonzept zu empfehlen. Ein ungedämmtes Dach kann zu bis zu 21 % Wärmeverlust führen. Wenn möglich, ist es sinnvoll, eine Einblasdämmung im Dachgeschoss durchzuführen, da sie besonders günstig und mit wenig Aufwand verbunden ist.
Andere Arten der Dämmung sind deutlich teurer und amortisieren sich erst nach längerer Zeit. Inwieweit sie sich lohnen, muss im Einzelfall festgestellt werden. Sehr zu empfehlen ist auch eine PV-Anlage, wenn das Dach sich in einem guten Zustand befindet, da sie eine lange Lebensdauer hat, schweizweit gefördert wird und speziell in der Kombination mit einer Wärmepumpe sehr viel Geld spart.
Massnahme | Erläuterung | Preis / Leistung |
---|---|---|
Dachdämmung | Aufsparrendämmung ist effizienteste, aber teuerste Lösung. Zwischensparrendämmung auch ohne Neueindeckung möglich | mittelmässig - gut |
Dachboden dämmen | Gut, wenn Dachboden unbewohnt, per Einblasdämmung sehr günstig | sehr gut |
Fassadendämmung | Kerndämmung, WDVS oder Vorhangfassade | mittelmässig - sehr gut |
Kellerdämmung | Innen, aussen und an Kellerboden oder Kellerdecke möglich | mittelmässig |
Neue Fenster | Moderne 2-fach-Verglasung oder 3-fach-Verglasung mit Fassadendämmung | mittelmässig |
Neue Heizung | Alte Heizung (Öl, Gas) durch Wärmepumpe ersetzen oder auf Brennwert-Technologie umstellen | gut - sehr gut |
Solarthermie installieren | Solaranlage für Warmwasserbereitung oder kombinierte Heizungsunterstützung | mittelmässig |
Photovoltaik installieren | Gewinnt Strom für Eigenbedarf oder Einspeisung | gut - sehr gut |
Sanierungs-Checkliste - ein Fazit
Mit der Checkliste können Sie sich einen guten Eindruck über den Umstand, dass eine Sanierung wohl geplant und nicht überstürzt sein will, machen. Auch verdeutlichen die einzelnen Schritte, dass hier verschiedene Experten zusammenkommen müssen, um eine ganzheitliche Sanierung optimal realisieren zu können.
Wichtig bei jeder Sanierung ist es also, dass Sie einen Partner haben, der die gewünschten Massnahmen mit Ihnen durchspricht und dann entsprechend umsetzt. Wenn Sie also eine effiziente und kostengünstige Sanierung wünschen, dann stellen Sie doch einfach eine Anfrage bei Energieheld, um Beratung und Angebote zu erhalten.
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