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Eigenverbrauch von Solarstrom - Worauf kommt es an?

Bild: Eine Photovoltaik-Anlage mit hohem Eigenverbrauch
Eigenverbrauch: Ein zentrales Thema

Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach profitieren Hausbesitzer von garantiert günstigem, regionalem und umweltschonendem Ökostrom. Der Anteil des selbst genutzten Stroms wird auch als Eigenverbrauch bezeichnet. Wie hoch der Eigenverbrauch an selbstproduziertem Solarstrom sein soll ist ein entscheidender Punkt bei der Planung und Dimensionierung einer Solaranlage und bestimmt massgeblich die Wirtschaftlichkeit.

Wir erklären, welche Rolle der Eigenverbrauch genau spielt, was bei der Planung einer Solaranlage zu beachten ist und wie der Eigenverbrauch auch nachträglich optimiert werden kann. Ausserdem erläutern wir den Unterschied zwischen Eigenverbrauch und Autarkie und wann und wo Steuern auf den Eigenverbrauch anfallen.


Auf dieser Seite


Welche Rolle spielt der Eigenverbrauch?

Bild: Ein Dach mit einer Photovoltaik-Anlage
Eigener Strom vom Hausdach

Der Eigenverbrauch von Strom aus einer Photovoltaik-Anlage spielt eine zentrale Rolle. Eine Solaranlage soll in erster Linie zu geringeren Stromkosten führen. Zwar zahlen Elektrizitätswerke Hausbesitzern eine Vergütung, wenn diese ihren Strom aus der Photovoltaik-Anlage ins Netz einspeisen, die Vergütungssätze sind jedoch nicht annähernd so hoch wie der Preis für den Strom, den sie verkaufen. Mit der reinen Netzeinspeisung von Solarstrom lässt sich unter derzeitigen Rahmenbedingungen also kein Geschäft machen.

Wer selbst Strom produziert, möchte davon möglichst viel selbst verbrauchen. Nur so ist die Ersparnis hoch und die Solaranlagen amortisiert sich schnell. Eine grundlegende Problematik von Photovoltaik-Anlagen ist jedoch, dass sie zur Mittagszeit und am Nachmittag am meisten Strom produzieren, obwohl der Verbrauch gerade dann oft am niedrigsten ist. Umgekehrt wird morgens und am Abend, wenn wenig Sonne scheint, am meisten Strom benötigt, der dann wieder aus dem Netz bezogen werden muss.


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Die Kosten pro Kilowattstunde im Vergleich

Derzeit kostet eine Kilowattstunde Strom aus dem Schweizer Netz im Schnitt 32 Rappen (Stand April 2024). Demgegenüber stehen die Kosten pro Kilowattstunde Strom aus einer Photovoltaik-Anlage. Für den Vergleich nehmen wir an, dass eine Anlage mit 8 Kilowatt Peak Leistung installiert wurde. Diese nimmt eine Fläche zwischen 40 und 56 m² ein und produziert etwa 8’000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die Lebenserwartung der Anlage liegt bei mindestens 20 Jahren.

Die Investitionskosten einer solchen Anlage liegen bei rund CHF 23’500 nach Abzug von Fördermitteln, ein Prozent davon können für die jährliche Wartung und Instandhaltung zugerechnet werden. Über 20 Jahre gesehen kostet die Photovoltaik-Anlage also rund CHF 28’000. Selbst bei einem Leistungsverlust von 1 Prozent pro Jahr produziert die Photovoltaik-Anlage innerhalb von 20 Jahren 150’000 kWh Strom. Daraus ergeben sich Kosten von etwa 19 Rappen pro kWh für den eigenen Solarstrom.

Es werden also 13 Rappen pro Kilowattstunde Strom gespart. Ein durchschnittliches Schweizer Einfamilienhaus verbraucht pro Jahr 4’500 Kilowattstunden Strom. Wenn 50 Prozent davon (2’250 kWh) über Solarstrom gedeckt werden können, liegt die Ersparnis pro Jahr bereits bei CHF 290.

Ein höherer Eigenverbrauch bedeutet also auch eine grössere Ersparnis. Eigenheime mit einer Wärmepumpe haben beispielweise einen deutlich höheren Stromverbrauch. Mehr zum Thema Stromverbrauch von Wärmepumpen erfahren Sie hier. Mit einer Wärmepumpe werden schnell bis zu 400 Franken pro Jahr gespart (Einsparung durch die Heizkosten nicht mitberechnet). Gleiches gilt für Elektroautobesitzer: Sie sparen jährlich bis zu CHF 1’000, wenn sie ihr Fahrzeug zuhause mit Sonnenstrom aufladen.

Kostenpunkt Betrag
Netzstrom 32 Rp/kWh
Solarstrom (8 kWp Anlage) 19 Rp/kWh
Einsparung 13 Rp/kWh

Sinnvolle Planung der Solaranlage

Bild: Eine Solaranlage bei der Installation
Solaranlagen richtig planen

Damit der Verbrauch von Solarstrom optimal auf den Haushalt zugeschnitten sein kann und kein Strom «verloren» geht, ist zunächst einmal die sinnvolle Planung der Solaranlage wichtig. Da es immer wieder heisst, dass ein möglichst hoher Eigenverbrauch wichtig ist, könnte der Eindruck entstehen, eine kleine Photovoltaik-Anlage wäre die beste Lösung. Ein geringer Ertrag kann garantiert auch selbst verbraucht werden.

Das ist aber nicht der Fall. Unterm Strich ist es auch aus finanzieller Sicht immer am sinnvollsten, einen hohen Eigenverbrauch mit der Einspeisung von Überschussstrom zu kombinieren und Verbrauchsspitzen, zum Beispiel am Abend, durch die Hinzunahme von Netzstrom auszugleichen.

Eigenverbrauch vs. Autarkie

Im Fall von Autarkie und Eigenverbrauch geht es nicht um entweder oder, sondern um ein möglichst gutes Zusammenspiel. Der Eigenverbrauch gibt an, wie viel Prozent des produzierten Stroms lokal selbst genutzt werden können. Die Autarkie steht für die Unabhängigkeit vom Stromnetz, also wie viel Prozent des Strombedarfs von Solarstrom aus der Anlage gedeckt werden (Autarkiegrad).

Da es immer wieder heisst, ein möglichst hoher Eigenverbrauch ist wünschenswert, könnte der Eindruck entstehen, eine kleine Photovoltaik-Anlage wäre optimal. Produziert eine Solaranlage nur wenig Strom, kann dieser zu hundert Prozent selbst verbraucht werden. Allerdings muss so auch ein sehr grosser Teil des Strombedarfs mit hinzugekauftem Netzstrom abgedeckt werden. Wirtschaftlich lohnt sich eine zu kleine Anlage mit hohem Eigenverbrauch aber geringer Autarkie also nicht.

Andersherum kann eine sehr grosse Anlage augenscheinlich zu einem hohen Autarkiegrad führen, da sie ja genug Strom produziert, um den Haushalt flächendeckend zu versorgen. Dies ist in der Realität aber nicht der Fall. Nach heutigen Standards kann ein Haus nicht ausschliesslich mit eigenem Solarstrom versorgt werden. Als Faustregel gilt: Pro Kilowattstunde Jahresverbrauch an Strom kann mit einem Kilowatt Peak für die Solaranlage gerechnet werden.

Sind in der Zukunft Anschaffungen wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe oder ein Elektroauto geplant, kann die Photovoltaik-Anlage allerdings ruhig etwas zu gross dimensioniert werden. Zukünftige Verbraucher erhöhen den Strombedarf und damit auch den Eigenverbrauch.

Um Solarstrom nachts nutzen zu können, braucht es darüber hinaus zwingend einen Stromspeicher. Um den Eigenverbrauch einer gut dimensionierten PV-Anlage zu erhöhen und beispielsweise auf 70 Prozent zu treiben, sind Batteriespeicher ein ideales Mittel. Wenn sie einzig dem Erreichen von vollständiger Autarkie dienen sollen, rechnen sich die zusätzlichen Investitionskosten allerdings nicht.

Muss ich Strom ins Netz einspeisen?

In der Schweiz besteht keine Pflicht zur Einspeisung von Überschussstrom ins öffentliche Stromnetz. Anlagen, die davon losgelöst sind, werden als Inselanlagen bezeichnet. Überschüssiger Strom kann zum Beispiel auch für das Erwärmen von Warmwasser verwendet werden. Hierfür wird allerdings ein zusätzlicher Pufferspeicher benötigt und im Gegensatz zur Kombination von Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe oder dem Einsatz eines Wärmepumpenboilers, ist die Methode vergleichsweise ineffizient.

Den Eigenverbrauch von Solarstrom mit zusätzlichen Verbrauchern in die Höhe zu treiben, ist aber grundsätzlich wünschenswert. Neben der Wärmepumpe können dazu auch ein Elektroauto, eine Klimaanlage für optimale Temperaturen und Luftfeuchtigkeit oder auch ein Raumluftwäschetrockner beitragen. Die zukünftige Anschaffung solcher Haushaltsgeräte sollte daher bei der Planung der Solaranlage immer berücksichtigt werden.

Letztendlich lohnt sich die Einspeisung in da Netz jedoch. Zum einen kann die Einspeisevergütung je nach Region immer noch recht hoch ausfallen, zum anderen sorgt eingespeister Photovoltaikstrom dafür, dass auch Andere von grünem Strom profitieren können. Die Einspeisung ist also ebenfalls ein Beitrag zum Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit.


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Eigenverbrauch versteuern?

Immer wieder gibt es Unklarheit darüber, ob der Eigenverbrauch einer Solaranlage versteuert werden muss. Tatsächlich ist die Situation etwas undurchsichtig. Nach überwiegender Auffassung ist die Produktion von Strom für den Eigenbedarf nicht steuerpflichtig (Quelle: «Analyse zur steuerrechtlichen Qualifikation von Investitionen in umweltschonende Technologien wie Photovoltaikanlagen»), allerdings ist die Besteuerung grundsätzlich Sache der einzelnen Kantone. In einigen gilt das Nettoprinzip, in anderen das Bruttoprinzip.

Nettoprinzip: Beim Nettoprinzip wird lediglich der Betrag besteuert, der netto mit der Anlage erwirtschaftet wird, also Gesamtvergütung ohne Eigenverbrauch. Beim Bruttoprinzip hingegen wird der Bruttobetrag aus Rückspeisevergütung und Eigenverbrauch ohne Abzüge besteuert.

Position Nettoprinzip Bruttoprinzip
Ertrag für rückgespeisten Strom (6'300 kWh) CHF 819 CHF 819
Anrechnung der Einsparung durch Eigenverbrauch (2'700 kWh) - + CHF 864
Steuerbares Einkommen CHF 819 CHF 1'683

Annahmen: Rückspeisevergütung CHF 0.132/kWh, für Einsparung angenommener Strombezugspreis: CHF 0.322/kWh (Stand: April 2024)

Für den PV-Stromproduzenten ist dementsprechend das Nettoprinzip deutlich vorteilhafter. Nachfolgend eine Übersicht über die steuerrechtliche Situation in den acht einwohnerstärksten Kantonen in der Schweiz (Stand: 2021):

Prinzip der Besteuerung Kantone
Nettoprinzip AG, AR, BL, LU, NW, SG, SH, TG, UR, ZG
Bruttoprinzip AI, BE, BS, FR. GL, OW, ST, SZ, ZH
Bis 10'000 kWh steuerfrei VS
«Break-Even»-Ansatz GR

Bruttoprinzip vs. Nettoprinzip

Schon gewusst?
  • Bruttoprinzip: Der Bruttobetrag aus Rückspeisevergütung und Eigenverbrauch wird ohne Abzüge besteuert
  • Nettoprinzip: Lediglich der Betrag wird besteuert, der netto mit der Anlage erwirtschaftet wird, also Gesamtvergütung ohne Eigenverbrauch

Optimaler Eigenverbrauch

Um eine Photovoltaik-Anlage möglichst wirtschaftlich zu machen, kann man den Eigenverbrauch optimieren. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten: Zunächst sollte die PV-Anlage verbrauchsorientiert dimensioniert werden. Hierbei hilft es, sich umfangreich über die Optionen zu informieren, letztendlich sollte die Planung aber einem Fachbetrieb überlassen werden.

Andererseits kann der Stromverbrauch aber auch nachträglich der Produktion durch die Solaranlage angepasst werden, beispielsweise durch die Anschaffung eines Elektroautos oder den Einbau einer Wärmepumpe. Nicht zuletzt führt die Installation eines Batteriespeichers zu einem höheren Eigenverbrauch. Zusätzlich trägt der Speicher dazu bei, dass der eigene Strom flexibler genutzt werden kann. Mehr Einzelheiten zum Thema Eigenverbrauch bei Photovoltaik optimieren erfahren Sie hier.


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Fazit Eigenverbrauch: Das müssen Sie beachten

Bild: Ein Haus mit optimiertem Eigenverbrauch
Ein hoher Eigenverbrauch lohnt sich

In Bezug auf den Eigenverbrauch gibt es also einige Punkte zu beachten. Zunächst muss noch einmal betont werden, dass eine Photovoltaik-Anlage immer auf den Stromverbrauch des Eigenheims angepasst wird.

Bei der Planung einer Solaranlage sollte eine Dimensionierung angepeilt werden, die 30 bis 40 Prozent Eigenverbrauch des produzierten Stroms pro Jahr vorsieht. Ein höherer Eigenverbrauch kann auch nachträglich durch den Einbau einer Wärmepumpe oder einen Stromspeicher erreicht werden.

Wichtig ist, bei der Dimensionierung nicht zu klein aber auch nicht zu gross zu denken. Ein hoher Eigenverbrauch kombiniert mit der Einspeisung von Überschussstrom in das öffentliche Netz und dem Ausgleich durch gekauften Strom ist unterm Strich immer die günstigste Lösung.

Eine Anlage, deren Produktion den Verbrauch im Haushalt komplett abdeckt, ist nur theoretisch möglich und würde zu sehr hohen Investitionskosten führen. Kleine Anlagen, deren Strom zu 100 Prozent selbst verbraucht werden kann, schöpfen wiederum nicht das volle Potenzial aus. Nicht zuletzt führt die Einspeisung von grünem Strom auch dazu, dass mehr Haushalte davon profitieren können und der Beitrag zum Klimaschutz noch höher ist.


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